2-G-Kontrolle in Geschäft
APA/Georg Hochmuth
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Coronavirus

Lockdown für Ungeimpfte wenig wirksam

Forscherinnen und Forscher der Universität Wien haben die Wirkung des Lockdowns für Ungeimpfte im Jänner untersucht. Das Ergebnis: Im Vergleich zum davor geltenden Lockdown für alle war dieser nur noch wenig wirksam.

Für die Untersuchung im Rahmen des Austrian Corona Panel Project wurden mehr als 1.200 Personen online zu ihrem Verhalten im Jänner befragt. Das wohl erstaunlichste Ergebnis: Trotz des für sie geltenden Lockdowns hätten Ungeimpfte ihre sozialen Kontakte wieder erhöht, sagt Politikwissenschaftlerin Julia Partheymüller im Radio-Wien-Interview: „Unsere Zahlen sprechen sogar eher dafür, dass Geimpfte, obwohl sie von den verschärften Regeln selbst nicht betroffen waren, ihre Kontakte stärker einschränkten als Ungeimpfte.“

So hatten Geimpfte im Jänner pro Woche im Schnitt zu gut sieben Personen außerhalb des eigenen Haushalts engen Kontakt, Ungeimpfte aber zu rund neun Personen. Im November und Dezember kamen Geimpfte auf gut sechs enge Kontakte, Ungeimpfte auf 7,5. Im Oktober hatten beide Gruppen ähnlich viele enge Kontakte: Geimpfte 10,79 und Ungeimpfte 10,21.

Ungeimpfte mobiler als Geimpfte

Bei der Mobilität zeigen die Daten, dass sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte im Jänner wieder mehr unterwegs waren, wobei auch die Mobilität von Ungeimpften im Vergleich höher lag als die von Geimpften. Ähnlich ist auch das Bild beim Einkaufen: Trotz Lockdowns waren ungeimpfte Personen im Jänner öfter in Geschäften als noch im Dezember.

Der Lockdown für Ungeimpfte startete am 15. November. Am 22. November trat jedoch ein österreichweiter Lockdown für alle in Kraft, bis 12. Dezember. Danach galt wieder ein Lockdown nur für Ungeimpfte. Über die Weihnachtsfeiertage und Silvester wurde der Lockdown de facto auch für Ungeimpfte temporär aufgehoben, wirklich geendet hat er am 31. Jänner.