Eine junge Frau sitzt an einem Fenster
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Chronik

Krieg macht Angst: Psychologische Hilfe

Der Krieg in der Ukraine macht zunehmend auch den Menschen in Österreich Angst. Dazu kommt die Pandemie. Hilfe gibt es unter anderem beim Wiener Kriseninterventionszentrum. Dort haben sich seit vergangenem Jahr um 20 Prozent mehr Menschen gemeldet.

Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren wenden sich mit Ängsten, Depressionen oder gar Suizidgedanken an das Krisenteam. Diese Altersgruppe sei auch vom aktuellen Krieg in der Ukraine besonders betroffen, berichtet Thomas Kapitany, Leiter des Kriseninterventionszentrums: „Was wir öfters hören ist, dass sie dann auch sagen, schon die Pandemie-Situation war so schwierig und hat mich schon so an die Grenzen gebracht. Und das halte ich jetzt nicht mehr aus, das ist mir jetzt zu viel und das überfordert mich.“

Mit Freunden treffen und Gutes tun

Oft gehe es um Zukunftsangst, auch vor einem Atomkrieg oder die Sorge um Verwandte in Osteuropa. Ein kostenloses therapeutisches Gespräch, sei es telefonisch oder persönlich, könne Erleichterung bringen, so Kapitany. „Das Wichtigste ist, dass man jemanden überhaupt die Möglichkeit und den Raum gibt, dass er über seine Ängste sprechen kann, dass seine Ängste ernst genommen werden, dass er damit Rückhalt erfährt.“ Wichtig sei dabei auch zu hören, dass man damit nicht alleine ist.

Wer kann, sollte sich mit guten Freunden treffen und reden, oder selbst aktiv werden, um sich aus der eigenen Ohnmacht zu befreien: „Das heißt, dass ich mich handlungsfähig fühle. Das kann dann schon sein, indem ich mich zum Beispiel mit einer Solidaritätsaktion engagiere, dass ich vielleicht Sachspenden versuche zu machen.“

Wer sich anhaltend schlecht fühle, sollte sich aber psychologische Hilfe holen. Etwa beim Kriseninterventionszentrum, bei Rat auf Draht oder der Telefonseelsorge. Damit eine Krise nicht zu einer ernsten Erkrankung wird.