Der Salon der Kaiserin gehörte zu ihrem Apartment und diente als privates Audienzzimmer. „Sie hat dort ihre privaten Gäste empfangen“, sagte Historikerin Elisabeth Iby im „Wien heute“-Interview. Nach dem Ende der Monarchie wurden die Möbel teilweise mit anderen Stoffen bezogen oder auch auf andere Standorte, wie etwa Ministerien, verteilt.
„Wir haben das komplette Möbelkonvolut aus der Zeit, wo Elisabeth hier gewohnt hat, wieder zusammengeführt. Wir konnten aber aufgrund der beengteren Verhältnisse durch den Besucherbetrieb nicht alle aufstellen. Ein Teil der Möbel befindet sich derzeit im Depot“, so Restaurator Martin Siennicki.
Kaiserin Sissis Salon: Frisch restauriert
Die Kaiserin hätte sich wohl sehr gefreut: Ihr ehemaliger Salon im Schloss Schönbrunn ist neu renoviert worden.
Charakteristische florale Wandbespannung
Charakteristisch für den Salon ist die florale Musterung der Möbel und die seidendamastene Wandbespannung. Die Stoffe wurden originalgetreu rekonstruiert. „Wir waren in der glücklichen Lage, eine kleinen Ausschnitt auf einer Fotografie zu sehen und konnten so eruieren, wie die Blumen versetzt auf der Wandbespannung angebracht waren. Es war eine sehr sehr spannende Rekonstruktionsarbeit“, sagte Iby.

Elektrisches Licht gab es zu Lebzeiten Sisis noch keines, die Räume wurden durch Kerzen erhellt. Erst 1900 ist der Salon elektrifiziert worden. Die Wandleuchten werden demnächst wieder angebracht, der Originalluster wird bald an einer aufwändig gestalteten Kordel hängen, an der vor allem die Detailverliebtheit auffällt. „Wenn man sich diese Blüten ansieht, wie extrem filigran die einzelnen Elemente umsponnen sind, sieht man, wie viel Herzblut in jedem steckt“, so Siennicki. Mit Herzblut und Fachwissen ist das Gesamtensemble rekonstruiert worden – nun sollen sich die Gäste daran erfreuen.