Straßenbahn mit Fahrerin
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Wirtschaft

Wiener Linien setzen auf Fahrerinnen

Die Wiener Linien suchen Nachwuchs für ihren Straßenbahnfuhrpark. In den letzten Jahren fällt auf, dass sich besonders viele Frauen für den Job als Straßenbahnfahrerin bewerben. Und das soll so bleiben: Auch derzeit werden wieder Straßenbahnfahrerinnen gesucht.

In der aktuell laufenden Straßenbahnschule sind Zweidrittel Frauen. Von zwölf Teilnehmern seien konkret acht Frauen in ihrer Schule, berichtet Straßenbahnfahrschülerin Kalsoom Ahmadzai im „Wien heute“-Interview. Und es werden immer mehr. „Vielleicht liegt es an der Ausbildungsdauer oder allgemein, dass der Job sehr krisensicher und klimafreundlich ist.“ Die Ausbildungsdauer von nur drei Monaten sei für sie selbst sehr interessant gewesen.

Frau am Straßenbahn-Simulator
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Zuerst wird in einer dreimonatigen Ausbildung am Simulator gelernt

Worauf es ankommt

Man müsse mindestens 21 Jahre alt sein und sich vorerst online bewerben, erklärt Susanne Pechhacker, Ausbildnerin bei den Wiener Linien die allgemeinen Voraussetzungen. Es folge ein Onlinehearing, danach werde man zu einer Kompetenzanalyse eingeladen, wo festgestellt werde, ob es etwa mit der Reaktionsschnelligkeit passe und keine Farbenblindheit vorliege. „Dann geht es schon los.“ Einen Pkw-Führerschein braucht man für die Ausbildung nicht.

Ausbildung zur Straßenbahnfahrerin

Die Wiener Linien suchen Straßenbahnfahrerinnen und -Fahrer. In der Straßenbahnschule sind derzeit besonders viele Frauen – und es könnten und sollten noch mehr werden, wenn es nach den Wiener Linien geht.

Seit 2002 bildet sie angehende Straßenbahnfahrer und -fahrerinnen aus. Eine von ihnen ist Kerstin Sandra Höfling, die auf dem zweiten Bildungsweg zu ihrem neuen Beruf fand. Denn nach fünf Jahren als Zahnarztassistentin sei es Zeit für Veränderung gewesen. Man müsse sehr konzentriert und geduldig mit den Fahrgästen sein, natürlich auf den Verkehr achten und insgesamt sehr multitaskingfähig sein, schildert die Straßenbahnfahrschülerin die aus ihrer Sicht wesentlichen Berufsvoraussetzungen.

„Schön, dasselbe zu verdienen wie ein Mann“

Gelernt wird zuerst am Simulator: Was ist zu tun, wenn die Türen blockieren, die Straßenbahn von einem Auto geschnitten wird oder ein anderes Problem auftritt? „Ich glaube, es ist schön, dasselbe zu verdienen wie ein Mann, was in der Privatwirtschaft ja oft nicht so ist. Wir haben dieselbe Arbeit zu machen wie die Männer und kriegen auch dieselbe Entlohnung dafür“, so Ausbildnerin Pechhacker.

Bereits während der Ausbildung gibt es ein Gehalt in Höhe von rund 1.900 Euro brutto im Monat. Nach der positiv absolvierten Abschlussprüfung steigt das Gehalt dann auf 2.300 Euro brutto.