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ORF/Louis Ebner
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Politik

„Wien, wie sie will“: Frauenumfrage startet

Die Stadt fragt sich, wie sie das Leben in Wien für Frauen verbessern kann, denn vor allem für sie waren und sind die Belastungen durch die Pandemie noch höher. Am heutigen Weltfrauentag startet deshalb die wissenschaftliche Studie mit dem Namen: „Wien, wie sie will“.

Bei dieser können auch Wünsche und Vorschläge geäußert werden. Mit der wissenschaftlichen Studie will die Stadt künftige Projekte und Initiativen optimieren. Die Themen der Online- und Straßenbefragung sind breit gefächert: Zum einen geht es um die Belastungen der CoV-Pandemie, aber nicht nur.

Mehr Wienerinnen

Mehr als die Hälfte der Wiener Bevölkerung sind Frauen – rund 51 Prozent.

„Was brauchen die Frauen in der Stadt und wie kann man ihnen das Leben noch einfacher, noch besser, noch schöner machen“, skizziert Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) die Fragestellungen. Für die groß angelgte Studie erhofft sich die Stadt mehr als 5.000 Teilnehmerinnen. Das Endergebnis wird noch heuer erwartet.

Frauen in Wien: Große Umfrage gestartet

Die Pandemie hat viele Frauen besonders hart getroffen: Viele Wienerinnen sind in veraltete Rollenbilder zurück gedrängt worden: Nun startet die Stadt eine großangelegte Umfrage zur Situation von Frauen in Wien.

Alte Rollenbilder verfestigt

Schon im Vorfeld ergab eine kleinere Studie mit mehr als 3.000 Teilnehmerinnen, dass die psychische Belastung seit Pandemiebeginn vor allem für junge Frauen gestiegen ist. Anfang des Jahres wurden ausgewählte Personen zu den Auswirkungen der Pandemie in den verschiedensten Lebensbereichen interviewt. Dabei sei es nicht nur um die direkten Folgen der Pandemie gegangen, sondern auch um Themen wie die Ungleichverteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, wie Gaal erläuterte.

Internationaler Frauentag

Am 8. März ist der internationale Frauentag. Er findet seit einem Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 1977 weltweit an diesem Tag statt.

Die Pandemie hat demnach alte Rollenbilder verfestigt. Belastet fühlen sich junge Frauen und Mädchen genauso wie Mütter, die zusätzlichen Betreuungsaufwand – oft mit Home Schooling – bewältigen mussten. Stark zeigte sich die Betroffenheit bei Alleinerzieherinnen. Auch Vollzeit berufstätige Frauen managen oft die unbezahlte Arbeit – also Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege von Angehörigen – laut der Befragung zu einem großen Teil allein, mussten bzw. müssen also eine Mehrfachbelastung bewältigen.

Ältere Frauen haben in der Pandemie häufig mehr Zeit zu Hause verbracht und auf Möglichkeiten des Aufenthalts im öffentlichen Raum verzichtet.

Bis 10. April

Die Befragung startet am Dienstag online. Eine Teilnahme ist bis 10. April möglich. Auch Straßenbefragungen sind Teil der Aktion. Die zweiteilige Frauenbefragung – die unter dem Motto „Wien, wie sie will“ steht – wird von den Instituten IFES und OGM im Auftrag des Frauenservice Wien durchgeführt.

„Wir wollen Frauen dazu ermächtigen, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Dafür brauchen sie ein Umfeld, das Sicherheit gibt und sie gleichzeitig bestärkt, an sich zu glauben und mit Mut durchs Leben zu schreiten. Die Geschichten von mutigen und starken Frauen können sehr eindrucksvoll und inspirierend sein", so NEOS-Wien-Frauensprecherin Dolores Bakos. Sie lädt am 22. März 2022 zu einem Rundgang zu Frauen*Geschichte im Wiener Rathaus.