Georg Spatt (ORF), Ewald Tatar (Barracuda Music), Erich Fenninger (Volkshilfe) und Musiker Marco Wanda im Rahmen einer PK
APA/Roland Schlager
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Kultur

Benefizkonzert mit Austro-Größen

Ein großes Zeichen der Solidarität mit der Ukraine will Österreichs Musikszene setzen: Geplant ist ein ganztägiges Benefizkonzert im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Mit dabei sind „die Speerspitzen der österreichischen Musik“ – von Wanda bis Kurt Ostbahn.

Mit dem Konzert soll am 19. März ein „ganz großes Signal“ für die von dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine betroffenen Menschen gesetzt werden: Veranstalter und Nova-Rock-Intendant Ewald Tatar kündigte am Dienstag bei einer Pressekonferenz ein ganztägiges Benefiz-Konzert unter dem Motto „We stand with Ukraine“ an. Ein buntes, vielseitiges Programm soll möglichst viele Leute ansprechen.

Auftritte von Seiler & Speer und Bilderbuch

„Es ist kein Konzert gegen etwas, sondern für den Frieden und die Freiheit und für die Menschen, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden“, betonte Marco Wanda, Frontman der Band Wanda, die ebenso auftreten wird wie Bilderbuch und Seiler & Speer. Mit dabei sind außerdem Pizzera & Jaus, Mathea, Yung Hurn, Turbobier, Josh, Mavi Phoenix, Lisa Pac, Bibiza & Eli Preiss sowie Eazy. „Die Legende schlechthin“ wird den Abend beenden, wie Tatar sagte: Kurt Ostbahn. Rund 20 bis 30 Minuten sollen die jeweiligen Darbietungen dauern.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen habe zugesagt, mit einer Rede auf der Bühne die Aktion zu unterstützen. Es sei von „ungemeiner Bedeutung“, den Kriegsbetroffenen zu zeigen, „dass Menschen da draußen sind, die an sie denken“, betonte Volkshilfe-Geschäftsführer Erich Fenninger: „Das ermutigt sie.“

 Musiker Marco Wanda
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Wanda wird ein Act bei dem Benefizkonzert sein

Ticketpreis kommt Soforthilfe zugute

Zugleich lukriert die Veranstaltung Geld für Soforthilfe. Der Ticketpreis beträgt 19,91 Euro – „mit dem wir unterstreichen möchten, dass die Ukraine im Jahr 1991 unabhängig wurde“, wurde betont. Sämtliche Einnahmen gehen an die Volkshilfe und „Nachbar in Not“. „Wir wissen, was die Menschen dort brauchen und bringen notwendige Hilfsgüter direkt dort hin“, so Fenninger.

Die Idee zum Open-Air hatte Tatar, als die Nova-Rock-Halle wieder für Flüchtlinge vorbereitet wurde. „Ich habe gedacht, eigentlich sollten wir ein größeres Signal setzen, nicht nur die Halle zur Verfügung stellen.“ Tatar hofft auf ein ausverkauftes Stadion mit 40.000 bis 45.000 Besuchern. Da es sich um eine Freilichtveranstaltung handelt, sollten sich die Besucher sicher fühlen, meinte er, auf die Corona-Lage angesprochen. Man haben mit dem Nova-Rock-Encore im Herbst bewiesen, dass eine sichere Veranstaltung möglich ist, schloss Tatar.

Pop-Größen im Stadion für die Ukraine

Ein großes Zeichen der Solidarität mit der Ukraine will Österreichs Musikszene setzen: Geplant ist ein ganztägiges Benefizkonzert im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Mit dabei sind „die Speerspitzen der österreichischen Musik“ – von Wanda bis Kurt Ostbahn.

Auch klassische Orchester mit Solidaritätskonzert

Ebenfalls „ein gemeinsames Zeichen der Solidarität für die Menschen in der Ukraine“, soll am 22. März im Wiener Musikverein gesetzt werden. An dem speziellen Abend werden Musiker von Concentus Musicus Wien, der Orchester Wiener Akademie, vom ORF Radio-Symphonieorchester Wien, vom Tonkünstler-Orchester Niederösterreich sowie von den Wiener Symphonikern und dem Wiener Singverein mit internationalen Solisten ein gemeinsames Ensemble bilden. Der Erlös geht an „Nachbar in Not“.

Die Künstler werden sich unentgeltlich in den Dienst stellen, heißt es am Dienstag in einer Aussendung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Für den guten Zweck konzertiert wird im Großen Musikvereinssaal. Geleitet wird der Abend vom Dirigenten Ivor Bolton. Als Solisten sind Gidon Kremer (Violine) und Jewgenij Kissin (Klavier) an Bord. Das Sängerensemble besteht aus Christiane Karg (Sopran), Lena Belkina (Alt), Michael Schade (Tenor) und Florian Boesch (Bass). Der Abend wird aufgezeichnet und am 27. März (20.15 Uhr) auf ORF III ausgestrahlt.

Programm ebenfalls im Zeichen der Ukraine

Das Programm wird Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Mieczysław Weinberg, Ludwig van Beethoven, Igor Lobodan, Georg Friedrich Händel oder Frédéric Chopin umfassen und „ist vom Gedanken getragen, Mitgefühl und Solidarität mit den Menschen in der Ukraine musikalisch zum Ausdruck zu bringen“.

Die Stücke „machen jeweils auf sehr unterschiedliche Art und Weise spürbar, welche Emotionen und Gedanken die Menschen angesichts des Krieges in der Ukraine bewegen: die Trauer um die Opfer, die der Krieg schon gefordert hat, das Entsetzen über das Unrecht des Krieges, der Wunsch nach Freiheit und Unversehrtheit und nach friedlichem Zusammenleben aller Menschen“, heißt es.