Die Patientin mit weißen Hautkrebs im Gesicht wird mit Thenim 188 behandelt
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Gesundheit

Neue Behandlung von weißem Hautkrebs

In der Klinik Ottakring kommt eine neue nuklear-medizinische Methode zur Behandlung von weißem Hautkrebs zum Einsatz. Mit radioaktivem Rhenium 188 können so Krebszellen, die maximal drei Millimeter in die Tiefe gehen, bekämpft werden.

„Der radioaktive Stoff und die Beta-Strahlung sind für ein gesundes Gewebe nicht gut, aber wir können sie verwenden, um die Tumorzellen abzutöten“, erklärte Siroos Mirzaei, der Leiter der Nuklearmedizin an der Klinik Ottakring. Bei der Behandlung wird der radioaktive Stoff in Form einer Paste auf eine Schutzfolie über dem Hautkrebs aufgetragen. Die Substanz muss dann bis zu drei Stunden einwirken.

Die Aussicht auf Heilung durch die Behandlungsmethode sei gut. „Zwischen zwei und drei Monaten nach der Behandlung kann man das dann beurteilen. Es gibt eine Heilungschance von 90 Prozent“, so Mirzaei. Angewendet werden kann sie aber nur auf weißen Hautkrebs, der nicht tiefer als drei Millimeter in die Tiefe geht. In der Klinik Ottakring habe man momentan die Kapazitäten für sechs Patientinnen und Patienten pro Monat, so Mirzaei. Im Frühjahr soll die Behandlung auch in der Klinik Donaustadt starten.

Zwei Ärzte tragen die Paste im Gesicht der Patientin auf
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Der radioaktive Stoff Rhenium 188 wird in Form einer Paste aufgetragen und muss bis zu drei Stunden einwirken

Dermatologische Vorsorge wichtig

Bei der Pensionistin Ilse Weihs wurde bereits an 14 Körperstellen weißer Hautkrebs festgestellt, nun wieder im Gesicht. Sie ist die erste Patientin, die im Rahmen einer Studie an der Klinik Ottakring mit Rhenium 188 behandelt wird. Bisher wurde ihr Hautkrebs chirurgisch entfernt. „Die sind aber nicht so schön am Rücken, da habe ich Verwachsungen von den Narben“, schilderte Weihs.

Neue Hautkrebstherapie

Für die Behandlung von Hautkrebs kommt jetzt in der Klinik Ottakring in Wien eine neue nuklearmedizinische Methode zum Einsatz.

Während der Pandemie hätten viele Menschen die einmal jährlich empfohlene Vorsorgeuntersuchung der Haut verabsäumt. „Natürlich stellen wir fest, dass die Patienten mit fortgeschrittenen Stadien des Hautkrebses kommen, weil offensichtlich die Vorsorgeuntersuchungen nicht in der Frequenz erfolgt sind, wie sie eigentlich notwendig wären“, so Michael Kaulich, Dermatologe an der Klinik Ottakring.