Das teilte das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa mit, bei dem der Jurist als Vorstandsvorsitzender fungierte. Busek hätte am 25. März seinen 81. Geburtstag gefeiert.
Ein breites Spektrum weist Buseks politische Karriere auf: ÖVP-Klub, Wirtschaftsbund, Abgeordneter im Nationalrat, Wiener Rathaus, Generalsekretär der ÖVP, Wissenschafts- und Unterrichtsminister, schließlich Vizekanzler und ÖVP-Obmann von 1991 bis 1995. Schon lange vor Österreichs EU-Beitritt wirkte Busek grenzübergreifend als „Europäer“ mit besonderem Interesse und Engagement für die Entwicklungen in Osteuropa sowie auch als Buchautor. Und er zählte zu den ersten ÖVP-Politikern, die sich für den Umweltschutz engagierten.
„Bunter Vogel“ in Kommunalpolitik
Busek wurde am 25. März 1941 in Wien geboren. Während seines Jus-Studiums engagierte er sich bereits in der Katholischen Jugend. 1964 übernahm er die Position des zweiten Klubsekretärs der ÖVP im Parlament. 1968 trat er in die Bundesleitung des Österreichischen Wirtschaftsbundes ein, wo er von 1972 bis 1976 als Generalsekretär tätig war. Von 1975 bis 1976 bekleidete Busek unter Bundesparteiobmann Josef Taus auch das Amt des ÖVP-Generalsekretärs, von 1975 bis 1978 war er erstmals Abgeordneter des Nationalrates.
1976 begann Buseks Laufbahn in der Wiener Kommunalpolitik. Er wurde zum Landesparteiobmann der ÖVP-Wien gewählt. Als nicht amtsführender Stadtrat 1976 bis 1989 bzw. als Vizebürgermeister von 1978 bis 1987 belebte er als „bunter Vogel“ die Wiener Kommunalpolitik. Die Niederlage bei den Gemeinderatswahlen 1987 ließ seinen Stern vorübergehend verblassen. In einer Kampfabstimmung auf dem Parteitag der Wiener ÖVP am 21. Oktober 1989 wurde Busek durch Wolfgang Petrik abgelöst.
Erhard Busek (ÖVP) verstorben
Der langjährige ÖVP-Politiker Erhard Busek ist unerwartet am Sonntag mit 80 Jahren gestorben. Busek war Vizekanzler, Parteichef der ÖVP und Landesparteiobmann in Wien. Von 1978 bis 1987 war er Vizebürgermeister.
Für Wissenschaft und Kultur
Auf Bundesebene wirkte Busek insbesondere als Wissenschafts- und später – bis Juni 1989 – als Kultursprecher der ÖVP. 1983 wurde er darüber hinaus zum stellvertretenden Bundesparteiobmann gewählt. 1989 folgte er Hans Tuppy als Minister für Wissenschaft und Forschung, 1991 wurde Busek als Nachfolger von Josef Riegler zum neuen ÖVP-Parteichef gewählt und übernahm auch die Funktion des Vizekanzlers in der Koalitionsregierung mit der SPÖ unter Bundeskanzler Franz Vranitzky. Nach der Nationalratswahl am 9. Oktober 1994 blieb Busek Vizekanzler, als Fachminister wechselte er jedoch in das Unterrichtsressort.
Schon bald danach setzte eine Obmanndiskussion ein, die schließlich zur Wahl von Wolfgang Schüssel zum neuen Parteichef und zum Ausstieg Buseks aus der Regierung führte. Am 9. Mai 1995 übernahm Busek wieder ein Abgeordnetenmandat im Nationalrat, das er allerdings zwei Monate später zurücklegte.