„Viele Kinder kommen mit Verspannungen und haben Rückenschmerzen. Sie können nicht genau sagen, wo diese Schmerzen liegen. Oft wird dann deutlich, wenn man die Muskulatur anfasst, dass sie verspannt ist und dass die Halswirbelsäule sehr beweglich, aber die Brustwirbelsäule eher steif ist“, erklärte Kinder-Physiotherapeutin Estela Filiz Ersek. Sie therapiert vermehrt Kinder mit frühzeitigen Rückenschmerzen, etwa durch spielerische Ganzkörperübungen.
Chronische Schmerzen durch Bildschirme
Die Probleme entstünden, weil die Kinder in der Schule nicht die korrekte Haltung einnehmen. Durch das monatelange Ausbleiben von Schul- und Freizeitsport hätten sie sich Beschwerden zudem deutlich verschlechtert. Stattdessen vertrieben sich Erwachsene wie auch Kinder die Zeit mit dem Smartphone oder dem Tablet. Davon entsteht ein sogenannter „Handy-Nacken“.
„Der Standard, wenn wir auf das Handy schauen, ist ein 45-Grad-Winkel. Dabei lasten bis zu 25 Kilogramm auf unserer Halswirbelsäule“, so Ersek. Der Kopf schieb sich nach vorne, der Blick wandert nach unten und es entsteht ein Buckel, wo die Schultern anfangen. Die resultierenden Schmerzen können chronisch werden.
Orthopädische Probleme durch Homeoffice und Homeschooling
Zwei Jahre Homeoffice und Homeschooling hinterlassen Spuren, auch körperlich. Schon Kinder leiden frühzeitig an Rückenschmerzen und sogenanntem Handy-Nacken, schlägt eine Wiener Kinderphysiotherapeutin Alarm.
Die Expertin riet zu bildschirmlosen Pausen und mehr Bewegung. „Ein bisschen zurücklehnen, das Handy weiter vorne halten und dann hält man es auch gar nicht so lange aus und will gar nicht mehr lange am Handy sein“, sagte Ersek. Sowohl für das Smartphone als auch dem Computer wird empfohlen, den Bildschirm auf Augenhöhe zu halten.