Zigaretten bei Herstellung in einer Fabrik
APA/dpa/Julian Stratenschulte
APA/dpa/Julian Stratenschulte
Wirtschaft

Zigaretten werden ab April teurer

Anfang April werden Zigaretten in Österreich wieder teurer. Ein Grund dafür ist die Anhebung der Tabaksteuer mit 1. April. Nach einem Absatzhoch wegen der CoV-Krise rechnet die Branche heuer mit einem Umsatzrückgang.

Bei Platzhirsch Philip Morris bestätgt ein Sprecher gegenüber Radio Wien die Preiserhöhung. Wie hoch sie ausfällt, wollte der Sprecher vor der „Veröffentlichung im Wiener Amtsblatt“ nicht sagen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um 20 Cent pro Packung.

Mitbewerber JTI, zu dem in Österreich die frühere Austria Tabak sowie der Tabak-Großhändler Tobaccoland gehören, bestätigt indessen schon offiziell „Preiserhöhungen von Euro 0,20 pro Zigarettenpackung per Freitag 1. April 2022“. Die Marke Benson and Hedges Gold werde sogar um 50 Cent pro Packung teurer. Dem Vernehmen nach erhöhen auch British American Tobacco Austria (BAT) und Imperial Tobacco die Preise, auch wenn das auf Anfrage noch niemand offiziel bestätigen wollte.

Tabaksteuer brachte im Vorjahr 2,1 Mrd. Euro

Als Grund für die Preisehöhung geben sowohl Philip Morris wie auch JTI Austria die erhöhte Tabaksteuer mit 1. April an. „Aber auch Gebührenzahlungen an die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)“ spielen eine Rolle, sagt JTI Austria-Sprecher Ralf-Wolfgang Lothert. Florian Gross von Philip Morris nennt auch „die steigenden Kosten für das europäische Nachverfolgbarkeitsnetzwerk Track & Trace“ als Grund.

In Österreich wird Tabak ausschließlich über Fachgeschäfte und lizenzierte Verkaufsstellen vertrieben, beides zusammen ergibt mehr als 5.014 „Trafiken“. Von jeder in Österreich verkauften Packung Zigaretten bekommt der Staat etwa 77 Prozent des Verkaufspreises in Form von Steuer, den Rest bekommen die Hersteller, Großhändler und Trafikanten.

Die Republik Österreich nahm im vergangenen Jahr rund 2,1 Mrd. Euro aus der Tabaksteuer ein – inklusive Mehrwertsteuer sogar 2,7 Mrd. Euro. Im Jahr 2020 waren es 2,6 Mrd. Euro. Das ist darauf zurückzuführen, dass aufgrund der CoV-Krise, mehr Zigaretten direkt in Österreich gekauft wurden. 12,1 Milliarden Stück waren es im Vorjahr. 2019, im Jahr vor dem Ausbruch der Pandemie, wurden in Österreich 11,7 Milliarden Stück verkauft.

Absatz „auf jeden Fall niedriger als 2021“

Doch der Absatz dürfte wieder zurückgehen, nicht zuletzt, weil die Leute wieder mehr reisen und auch die Zahl der Schmuggelzigaretten wieder steigen wird. „Ich glaube, dass es vielleicht noch ein bisschen höher sein wird als vor Corona. Aber es wird auf jeden Fall niedriger sein als 2021“, sagte Lothert. Der Geschäftsführer der Monopolverwaltung, Hannes Hofer, schätzt, dass der Absatz 2022 wieder „auf Vor-Corona-Niveau kommt“.