Wiener Startup Mostly.AI
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Wirtschaft

Wiener Start-up schützt Privatsphäre

Von der Kundenkarte im Supermarkt bis zur Mitgliedschaft im Fitnesscenter: Tagtäglich sind viele persönliche Daten im Umlauf. Ein Wiener Start-up entwickelte ein Programm, das Datenmissbrauch verhindern kann – und sorgt damit international für Aufsehen.

Der Umgang mit persönlichen Daten ist eine zwiespältige Angelegenheit, findet auch Michael Platzer, Geschäftsführer des Wiener Start-ups Mostly AI: „Einerseits gilt es die Daten zu schützen, unsere persönlichen Geheimnisse zu wahren. Andererseits gilt es aber auch, die Daten einer breiteren Öffentlichkeit, einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen, weil diese Daten beinhalten ja das Wissen über die Gesellschaft, über Zusammenhänge.“ Dieses Wissen brauche man etwa für Innovationen.

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sitzen weltweit verstreut

Künstlich erstellte Daten vollständig anonym

Mit Mostly AI machen derzeit zwei Wiener Unternehmer international Schlagzeilen – als Datenumwandler. Sie wandeln dabei die persönlichen echten Daten mittels einer Software in künstliche, sogenannte synthetische Daten um. Die Daten würden mittels Machine-Learning-Algorithmen künstlich erstellt, erklärt Geschäftsführer Tobias Hann, was eine Reihe von Vorteilen biete: „Unter anderem sind sie vollständig anonym, und helfen damit die Privatsphäre von Kunden zu schützen.“ Der Vorteil für Unternehmen liege darin, dass anonyme Daten nicht der Datenschutzverordnung unterliegen würden. Somit können diese wesentlich einfacher geteilt werden.

Datenwandel als Geschäft

Start-Ups setzen auf Datenschutz. Zwei international agierende Wiener Unternehmen haben eine Software entwickelt, die es erlaubt, Daten von Personen etwa für Studien zu verwenden, ohne dass deren Privatleben öffentlich wird.

Personal soll deutlich aufgestockt werden

Das Angebot des Wiener Start-ups findet aktuell weltweit viel Anklang. So zählen etwa Banken, Versicherungen oder Telekom-Unternehmen zu den Kunden. Gerade erhielt das Start-up auch ein 25-Millionen-Dollar-Investment von internationalen Geldgebern. Mit dem Geld will das Unternehmen expandieren. Man wolle beim Personal bis Jahresende von 35 auf 65 Personen aufstocken, schildert Hann gegenüber „Wien heute“. Ein sehr wichtiger Markt seien die USA, dort wolle man weiter expandieren.

„Es ist momentan sehr schwierig, gerade im IT-Bereich gute Leute zu finden“, so Hann. „Wir schauen mittlerweile quer über Europa – plus minus zwei Stunden Zeitunterschied ist für uns kein Problem.“ Gearbeitet wird in erster Linie digital und international – das Team ist schon jetzt weltweit verstreut, von Südafrika bis Italien.