Johannes Steinhart im Jänner 2021 bei einer Pressekonferenz in Wien
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Soziales

Ärztekammer-Wahl: Steinhart wieder Erster

Bei der Ärztekammerwahl am Samstag in Wien ist erneut die „Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte – Liste Steinhart“ von Kammer-Vize Johannes Steinhart stimmenstärkste Fraktion geworden. Zweiter wurde wieder das „Team Thomas Szekeres“.

Laut dem am Samstag veröffentlichten vorläufigen Endergebnis kam die Liste von Steinhart auf 1.759 Stimmen bzw. wie schon 2017 auf 26 Mandate. Der amtierende Kammerpräsident Szekeres konnte 1.370 Stimmen bzw. 20 Mandate erringen. Das sind drei mehr als zuletzt.

50 Prozent Wahlbeteiligung

In Wien haben sich insgesamt 14 Fraktionen der Wahl gestellt, von denen elf den Einzug tatsächlich geschafft haben. Vergeben wurden 90 Vollversammlungsmandate, für die sich laut Kammer 447 Ärztinnen und Ärzte beworben haben. 13.728 Personen waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag mit 50,31 Prozent laut Aussendung leicht unter dem Wert der Wahl im Jahr 2017 (51,13 Prozent). Die Zahl der abgegebenen Stimmen hat mit 6.907 Stimmen hingegen einen neuen Höchstwert erreicht, hieß es.

Thomas Szekeres bei einem Medientermin im Oktober 2021
APA/Georg Hochmuth
Thomas Szekeres erreichte wie schon 2017 den zweiten Platz, konnte aber Mandate dazugewinnen

Die Chefs der beiden stärksten Fraktionen sind mit eigenen Listen ins Rennen gegangen. Kammerpräsident Szekeres war SPÖ-Mitglied, hat seine Parteimitgliedschaft inzwischen aber ruhend gestellt. Steinharts Liste gilt als ÖVP-nah. Er war auch 2017 auf 26 Mandate gekommen.

Szekeres landete mit 17 Mandaten damals ebenfalls auf dem zweiten Platz, er konnte sich jedoch mit anderen Fraktionen wie schon 2012 auf eine Mehrheit einigen. Er ist Humangenetiker und steht seit 2012 an der Spitze der Wiener Standesvertretung. 2017 folgte Szekeres auf Artur Wechselberger als Präsident der Österreichischen Ärztekammer.

MFG-Liste schaffte Einzug

Der dritte Platz ging an die Fraktion „Wahlgemeinschaft -Ärzte für Ärzte – Wiener Mittelbau“, die 17 Mandate lukrieren konnte. Dahinter folgen drei wahlwerbende Gruppen, die jeweils sechs Mandate schafften. Zwei davon kandidierten erstmals. Es sind dies die Corona-Impfskeptiker, also die Liste MFG des Gynäkologen Christian Fiala. Auch die Liste „We4U – Wohlfahrtsfonds abschaffen, Kammerumlage senken“ kam auf Anhieb auf sechs Mandate.