Schülerinnen und Schüler in Klasse mit Maske
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Wieder strengere CoV-Regeln in Schulen

Wegen der nach wie vor hohen Zahl an CoV-Neuinfektionen schlägt Wien nun auch in den Schulen einen Sonderweg ein. Während die Bundesregierung bis Ostern an den Schulen nichts ändern will, führt Wien bei positiven Fällen wieder die Maskenpflicht ein.

Das Sicherheitsrisiko an den Wiener Schulen soll so klein wie möglich sein, sagt der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer. Daher habe man sich zu schärferen Regeln entschlossen. „Es ist ab jetzt vorgesehen, wenn ein oder mehrere positive Fälle in der Klasse auftreten, ist auf jeden Fall mindestens für fünf Tage wieder Maske und ab 14 Jahre auch FFP2-Maske in der Klasse zu tragen“.

Zehn Prozent der Lehrkräfte fallen aus

Weiters müssen die Schülerinnen und Schüler dann fünf Tage in Folge einen Coronatest durchführen. Die Maßnahmen seien notwendig, da „die Situation an den Schulen derzeit angespannt“ ist, so Himmer. „Wir haben derzeit über zehn Prozent an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Quarantäne oder im Krankenstand, das belastet natürlich die Schulen.“

Angesichts der Situation hätte sich Himmer für die Schulen einheitliche, strengere Regeln vom Bund gewünscht. Weil die aber ausgeblieben sind, habe Wien nun selbst gehandelt, so Himmer. Grundsätzlich sei es vernünftig, wenn es in ganz Österreich einheitliche Maßnahmen und Regeln gibt. „Aber wir in Wien haben aber immer gesagt, wir wollen, das Sicherheitsrisiko so klein wie möglich halten. Wir möchten, dass Sicherheit in den Schulen besteht und daher ist dieser Schritt zu Masken sicher eines der leichteren Mittel.“

Themenbild: Illustration zu den Themen Schule / Sommerschule / Schulbeginn / Unterrichtsstart. Im Bild: Ein Übungsheft mit Maske (Volksschule) aufgenommen am Montag, 24. August 2020, in der Sommerschule in Purkersdorf.
Apa / Helmut Fohringer
Wien führt bei positiven Fällen in Schulen wieder die Maskenpflicht ein

„Es kennt sich keiner mehr aus“

Das ständige anpassen und verändern der Maßnahmen verunsichere allerdings, kritisiert der Gewerkschaftsvertreter, der Wiener Pflichtschullehrerinnen und – lehrer Thomas Krebs. „Es kennt sich keiner mehr aus. Das ist, glaube ich, das Grundproblem. Wertgeschätzt würden wir uns zum Beispiel als Lehrerinnen und Lehrer und natürlich vor allen Dingen die Direktorinnen und Direktoren fühlen, wenn es klare Vorgaben gibt, die auch durchgezogen werden, die verständlich sind und die sich nicht laufend ändern“, so Krebs im Gespräch mit „Wien heute“.

Laut dem Mikrobiologen Michael Wagner sind die schärferen Regeln für Wiens Schulen der richtige Schritt: „Ich würde bei diesen hohen Infektionsgefahr Masken tragen in den Schulen, also auch in den Klassenzimmern.“ Die bundesweite Regel – Maskenpflicht nur am Gang – ist für den Mikrobiologen jedenfalls zu wenig. Für noch mehr Sicherheit empfiehlt er die Ausstattung von CO2-Sensoren in den Klassenzimmern, die endlich ein effizientes System seien, „denn ab einer gewissen CO2-Konzentration, die ja die Atemluftmenge sozusagen in der Klasse anzeigt, wird dann immer gelüftet“, erklärt Wagner.