Schülerin macht Gurgeltest
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

Wiener Gurgeltests demnächst auch in Deutschland

„Alles gurgelt“ wird zum Exportschlager: Das Wiener Unternehmen Lead Horizon arbeitet mit einem führenden Anbieter von Corona-Tests in Deutschland zusammen – und liefert die Selbsttests nun auch nach München, Frankfurt und Berlin.

In Deutschland werden die Kartonboxen mit dem Test-Set nicht blau, sondern bunt sein. Ein entscheidender Unterschied zur „Alles-gurgelt“-Kampagne Wiens ist allerdings, dass die Tests dort nicht gratis sind, sondern 19,90 Euro kosten werden. Das deutsche Unternehmen CoviMedical will den Verkauf und die Abgabe der Test-Kits an insgesamt rund 200 Standorten anbieten.

Lead Horizon liefert auch das digitale Programm, das für die Abwicklung der Testkampagne notwendig ist. Die erste Bestellung von CoviMedical umfasse über eine Million Test-Kits, heißt es von Lead Horizon. In den nächsten Wochen sollen die Gurgeltests aus Wien erhältlich sein.

Offene Fragen zu Tests in Wien

Dem Exporterfolg zum Trotz sorgte das Thema Teststrattegie heute einmal mehr für politische Verstimmung. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kritisierte, dass er zur vom Bund geplanten Reduktion der kostenlosen Tests noch keine Informationen über die administrative Abwicklung erhalten hat.

Wie sich Minister Johannes Rauch (Grüne) die Umsetzung vorstelle, sei der Stadt noch nicht mitgeteilt worden, konkret: „Wer kontrolliert, dass es nicht mehr als fünf Tests pro Monat gibt? Und wer sanktioniert das?“

Ärztekammer: Ältere mit Test-Kits übefordert

Die neuen Testvorgaben sollen ab April gelten. Gratis sind für nicht symptomatische Personen ab April nur mehr jeweils fünf PCR-Untersuchungen und fünf Antigentests pro Monat.

Die Apothekerkammer drängte unterdessen darauf, kostenlose Tests weiterhin auch in den Apotheken durchzuführen – und zwar mit Hinweis auf die älteren Menschen. In der am stärksten gefährdeten Altersgruppe gebe es nämlich „oft nicht sehr technik-affine“ Personen, die mit PCR-Heimgurgeltests (für die ein internetfähiges Handy oder ein PC nötig sind) vom Testen ausgeschlossen wären.