Pudel Spacy wurde auf der Flucht aus Odessa nach Wien mitgenommen.
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Ukraine-Krieg

Viele fliehen mit ihren Haustieren

Von Hunden über Katzen und Hamstern bis zum Kakadu: Viele Menschen, die aus dem Krieg in der Ukraine fliehen, nehmen ihre Haustiere mit. Laut Schätzungen haben rund vier bis fünf Prozent aller in Österreich ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine ihr Haustier dabei.

Alona, ihre Tochter Katrin und Pudel Spacy sind nach ihrer Flucht aus Odessa in Wien angekommen. Dass sie ihren Hund mitnehmen, war für die beiden immer klar. „Es wäre einfach unmenschlich den Hund zuhause oder auf der Straße zurückzulassen“, sagte Alona im Gespräch mit „Wien heute“. Sie sind mit dem Zug nach Ungarn geflüchtet und dann ist es per Bus weiter nach Wien gegangen. Den kleinen Hund dabei mitzuhaben sei kein Problem gewesen, erzählen Mutter und Tochter.

Rund fünf Prozent aller Flüchtlinge die in Österreich aus der Ukraine ankommen, haben laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten ihr Haustier dabei. Laut der Hilfsorganisation Train of Hope, die im Ankunftszentrum der Stadt in der Engerthstraße in Wien-Leopoldstadt aktiv ist, kommen pro Tag rund 1.200 Flüchtlinge mit rund 50 Haustieren an.

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Alona, ihre Tochter Katrin und Pudel Spacy. Sie sind aus Odessa nach Wien geflüchtet
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Alona, ihre Tochter Katrin und ihr Pudel Spacy
Pudel Spacy wurde auf der Flucht aus Odessa nach Wien mitgenommen.
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Die beiden Frauen aus Odessa wohnen derzeit mit ihrem Hund in einem Hotel in Margareten
Aus der Ukraine geflüchteter Bub mit seinbem Hund am Wiener Hauptbahnhof
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Am Wiener Hauptbahnhof kommen viele Flüchtlinge mit ihren Haustieren an
Auf der Flucht aus der Ukraine mitgebrachte Katze am Wiener Hauptbahnhof
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Etwa vier bis fünf Prozen aller in Österreich ankommenden Flüchtlinge haben laut Schätzung ihr Haustier mit dabei
Auf der Flucht aus der Ukraine mitgebrachter Hund am Wiener Hauptbahnhof
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Malvina ist mit ihrem Pitbull Onyx aus der Ukraine geflüchtet
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Malvina ist mit ihrem Pitbull Onyx aus der Ukraine nach Wien geflüchtet
Eine aus der Ukraine geflüchtete Frau mit ihrem Pitbull in der tierärztlichen Versorgung im Wiener Neunerhaus in Maragreten
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Die Tierärztliche Versorgung im Neunerhaus in Margareten
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In der Tierärztlichen Versorgung im Neunerhaus werden die Tiere der Flüchtlinge kostenlos behandelt
Eine aus der Ukraine geflüchtete Frau mit ihrem Pitbull in der tierärztlichen Versorgung im Wiener Neunerhaus in Maragreten
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Malvina, Pitbull Onyx und Tierärztin Karin Strasser im Neunerhaus

Neunerhaus bietet kostenlose tierärztliche Versorgung

Die Helferinnen und Helfer von Train of Hope erzählen, dass die meisten mit Hunden und Katzen kommen, aber auch Papageien und ein Kakadu seien schon unter den mitgenommenen Haustieren gewesen. Kostenlose Hilfe finden die geflüchteten Menschen für ihre Haustiere im Neunerhaus. Die Sozialorganisation betreibt in Wien-Margareten an drei Tagen in der Woche eine tierärztliche Versorgung.

Vor Ausbruch des Krieges sind vor allem wohnungslose Menschen mit ihren Tieren ins Neunerhaus gekommen. Jetzt sind auch Flüchtlinge darunter. „Wir haben circa zehn Leute aus der Ukraine da pro Öffnungstag, mit ihren Hunden und Katzen“, sagte Neunerhaus-Geschäftsführerin Daniela Unterholzer.

Viele fliehen mit ihren Haustieren

Von Hunden über Katzen und Hamstern bis zum Kakadu: Viele Menschen, die aus dem Krieg in der Ukraine fliehen, nehmen ihre Haustiere mit. Laut Schätzungen haben rund vier bis fünf Prozent aller in Österreich ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine ihr Haustier dabei.

Tiere werden geimpft und gechippt

Eine von ihnen ist Malivna. Sie ist mit ihrem Pitbull Onyx gekommen, weil er „auf das meiste Hundefutter allergisch ist“, erzählte die junge Frau, die mit dem Auto nach Wien geflüchtet ist. „Die Menschen kommen in der Regel ohne Impfpässe, die sie aber für die Einreise in andere EU-Länder brauchen. Das heißt, wir stellen einen Impfpass aus, dazu müssen wir die Tiere auch chippen“, erzählt Tierärztin Karin Strasser, die ehrenamtlich im Neunerhaus Dienst macht. Neben der Impfung und dem Chippen werden die Tiere hier auch auf Parasiten untersucht.

Futter für zurückgelassene Tiere dringend benötigt

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten versucht auch den zurückgelassenen Tieren in der Ukraine zu helfen. Dazu bittet die Organisation um Geldspenden. „Was gebraucht wird sind Futtermittel vor Ort. Speziell in den Tierheimen, die ja von der Versorgung abgeschnitten wurden. Vier Pfoten hat hier schon Futter für 100.000 Tiere, also Hunde und Katzen, bereitgestellt“, sagte Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

In den ukrainischen Nachbarländern Rumänien und Moldawien versucht Vier Pfoten den Geflüchteten und ihren Tieren mit mobilen Tierarzt-Teams zu helfen. Außerdem werden auch Leinen und Futter verteilt.