Hotelbedienstete überzieht Bett
APA/Roland Schlager
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Wirtschaft

Tourismushilfen enden: „Kritisch für viele“

Die Pandemie hat in der Wiener Hotel-Landschaft Spuren hinterlassen. Nach wie vor ist die Auslastung schlecht. Ende März laufen aber die meisten staatlichen Hilfen aus. Das sei kritisch für viele Betriebe, warnt die Hoteliervereinigung.

Unterstützungsleistungen wie der Verlustersatz und der Fixkostenersatz laufen nur mehr bis Ende März. „Das ist natürlich kritisch für viele Betriebe, wo man nicht ganz abschätzen kann, wie sich die Auslastung in den nächsten Monaten entwickelt“, erklärte Markus Gratzer, Generalsekretär der Hoteliervereinigung, gegenüber Radio Wien.

Es wäre „sehr, sehr hilfreich“, wenn etwa der Verlustersatz noch für die nächsten drei Monate als Sicherheitsnetz weitergeführt werden könne, appellierte Gratzer an die Bundesregierung. Rechtlich wäre das möglich.

Lage in Randbezirken besonders schwierig

Aktuell sei die Buchungslage in Wien sehr durchwachen. Einzelne Häuser hätten zum Teil schon Auslastungen von 50 bis 60 Prozent. „Gleichzeitig haben wir auch Häuser, die jetzt erst wieder aufsperren nach einer längeren Zeit“, so Gratzer. „Vor allem in den Randbezirken ist es noch viel schwieriger als in den innerstädtischen Bezirken. Da sind wir noch weit von kostendeckenden Auslastungen entfernt.“ Zahlen, wie viele Betriebe aufgrund der Pandemie ganz geschlossen haben, gebe es derzeit nicht.

Internationaler Tourismus unter Druck

Die Nachfrage sei grundsätzlich auch in Wien wieder im Steigen. Die Voraussagen seien „leicht positiv“, besonders im Hinblick auf den Ferientourismus zu Ostern, beschrieb der Generalsekretär der Hoteliervereinigung. Gleichzeitig seien die Rahmenbedingungen derzeit schwierig, auch durch den Krieg in der Ukraine. Der internationale Tourismus sei schwer unter Druck.

Vor allem der US-Markt reagiere sehr sensibel auf derartige Entwicklungen, so Gratzer im Radio-Wien-Interview: „Wir versuchen natürlich, mit guter Kommunikation klarzustellen, wie die Situation in Europa ist, und dass vor allem Österreich, Wien sehr sicher ist.“ Stornos gebe es noch nicht im großen Stil: „Das heißt, man wartet noch ab.“

Ministerium prüft weitere Schritte

Aus dem Tourismusministerium heißt es gegenüber Radio Wien zum Auslaufen von Zuschüssen für die Hotels, dass andere Hilfsmaßnahmen für den Tourismus weiterlaufen würden. So seien Haftungsübernahmen für Überbrückungsfinanzierungen noch bis 15. Juni beantragbar. Es gebe auch noch Schutzschirme für Veranstaltungen und die Kurzarbeit.

„Bestimmte Branchen befinden sich nach wie vor in einer schwierigen Lage, die mit dem Ukraine-Krieg nochmals verschärft wurde“, erklärt ein Sprecher von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) in der schriftlichen Stellungnahme weiter: „Diesbezüglich sind wir mit den jeweiligen Ressorts in Gesprächen, und prüfen weitere Schritte für besonders stark betroffene Bereiche.“

Zuschüsse für Zimmer für Ukraine-Vertriebene

Einen Zuschuss von 25 Euro pro Tag bekommen die Hotels derzeit jedenfalls vom Bund, wenn sie geflüchteten Menschen aus der Ukraine Unterschlupf bieten. In Wien hätten allein auf Aufruf der Hoteliervereinigung über 20 Betriebe Unterkünfte bereitgestellt, so Gratzer, von einzelnen Zimmern bis zu ganzen Stockwerken.