Krankenschwester zieht eine Spritze auf
PAUL ELLIS/AFP
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CORONAVIRUS

Vierte CoV-Impfung „noch nicht notwendig“

Momentan sei eine eigene Omikron-spezifische Impfung nicht notwendig, ebenso wenig wie eine vierte CoV-Impfung für breite Bevölkerungsschichten, sagt Impf-Expertin Ursula Wiedermann-Schmidt von der MedUni Wien.

Ob das auch für den Herbst gilt, lässt sich jetzt noch nicht sagen – dafür benötige man mehr Daten. So seien auch die Empfehlungen des nationalen Impfgremiums, „dort haben wir gesagt, dass wir noch nicht für alle eine vierte Impfung empfehlen, weil wir da die Daten noch nicht haben, aber bei Personen ab dem 65. Lebensjahr, genauso bei immungeschwächten Personen, macht das wohl Sinn, weil man da davon ausgehen muss, dass die drei Immunisierungen keinen dauerhaften bzw. guten Schutz hervorrufen“, so Wiedermann-Schmidt gegenüber „Wien heute“.

Zukunft der CoV-Impfung offen

Aktuell sind die CoV-Fallzahlen im sinken. Trotz Impfung haben sich tausende Menschen infiziert. Viele fragen sich nun wann und ob ein vierter Stich sinnvoll ist.

Gut geschützt durch Impfungen samt Infektion

Täglich steigt die Zahl der Genesenen in der Stadt. Bei Genesenen geht die Vakzinologin davon aus, dass eine Infektion eine vierte Impfung momentan überflüssig machen würde. „Ich glaube nicht, dass es einen Omikron-spezifischen Impfstoff braucht. Sondern was man gesehen hat ist: Wenn die Grundimmunisierung mit den drei Impfungen erfolgt ist und man mit Delta oder Omikron infiziert war, dass man dann so eine breite Immunantwort entwickelt hat, dass die dann für eine längere Zeit ausreicht.“

Ursula Wiedermann-Schmidt,  wissenschaftl. Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums, bei der Präsentation der Initiative „Österreich impft“
APA/Georg Hochmuth
Ursula Wiedermann-Schmidt ist Professorin für Vakzinologie der MedUni Wien

Vierte Impfung wenn dann erst im Herbst

In anderen Ländern werden vorerst hauptsächlich ältere Personen ein viertes Mal geimpft. In Österreich wäre die für viele ohnehin erst im Herbst sinnvoll, ähnlich wie bei der Grippe-Impfung. Die gute Nachricht sei, dass neue Daten aus Österreich zeigen würden, wie gut bereits die Grundimmunisierung gegen die aktuell vorherrschende Omikron-Variante wirkt.

„Ich würde sagen, dass man jetzt davon ausgehen kann, dass die Personen, die geimpft sind und eine Infektion gehabt haben, dass die eine sehr gute Immunität erworben haben“, so Wiedermann-Schmidt. Bis zum Herbst würde in so einem Fall kein Handlungsbedarf bestehen.

Grüner Pass: Expertin kann sich Verlängerung vorstellen

Handlungsbedarf besteht allerdings bei der Gültigkeitsdauer des Grünen Passes. Denn die dritte Impfung läuft nach 270 Tagen aus, für viele also im Frühsommer. Da kann sich die Expertin eine Verlängerung vorstellen, aber erst nach dem Abklingen der derzeitigen Welle.