Bis zu 1.000 Patientinnen und Patienten kommen pro Woche in das Allergie-Ambulatorium Wien West. Es werden seit Jahren mehr. Die Pandemie hat auch neue Patienten gebracht, erzählt der ärztliche Leiter Fritz Horak. „Was dazugekommen ist, sind Anfragen in der Pandemie bezüglich allergische Reaktionen auf die Impfungen, bezüglich Unverträglichkeiten der Masken oder der Teststäbchen.“
Selten schwere allergische Fälle bei Impfung
„Da gibt es schon neue Anfragen, mit denen wir früher eigentlich nicht konfrontiert waren“, sagt Horak. Er sei sogar massiv unter Druck gesetzt worden, Allergien gegen die Coronavirus-Impfungen zu bescheinigen. „Wir gehen im Moment von Zahlen von sieben auf eine Million schwere allergische Fälle auf die Impfungen aus. Das ist schon sehr, sehr wenig.“

Andernorts merkt man kaum einen Zuwachs an Allergikern. Auf der Wiedner Hauptstraße führen Franka Rothaug und ihre Mutter Margret ein Lokal mit einem Speiseangebot für Menschen mit Unverträglichkeiten. In der Pandemie seien die Allergiker unter den Gästen nicht mehr geworden, erzählt Franka. „Die eine Hälfte sind Allergiker oder haben Unverträglichkeiten und die andere Hälfte kommt einfach, weil sie unsere Produkte mögen.“
Allergien schnell abklären lassen
Im AKH werden schwere Allergien behandelt. Von der Allergie-Ambulanz kommt ein Appell, allergische Reaktionen innerhalb von sechs Monaten abklären zu lassen. „Je länger das Ereignis zurückliegt, desto weniger sensitiv ist die Haut. Und auch die Bluttests funktionieren dann nicht so gut“, erklärt die Leiterin der Ambulanz, Tamar Kinaciyan.
Allergiker in der Pandemie
Diese Woche legt der ORF einen Schwerpunkt auf das Thema Allergien. Die Pandemie hatte Auswirkungen auf die Allergiker.
Zurück ins Ambulatorium, wo auch behandelt wird. Mit Immuntherapie, einer Art Impfung gegen die Allergie. „Die Immuntherapie ist eine sehr gute Möglichkeit, das Immunsystem quasi zu trainieren und wirkt besonders gut bei Insektengiftallergikern, aber auch sehr gut bei Pollenallergikern und bei Hausstaubmilben.“ 30 Impfungen sind es für einen Patienten. Er nimmt das gerne in Kauf, erzählt der Betroffene, um seine starke Pollenallergie loszuwerden.