Softwarefirma Dynatrace
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Wirtschaft

225 internationale Unternehmen neu in Wien

225 internationale Betriebe haben sich im Vorjahr in Wien angesiedelt. Das ist trotz Pandemie die bisher zweitbeste Bilanz. Beispiele dafür sind die IT-Unternehmen Dynatrace und Codecool, die in Wien Fachkräfte suchen bzw. ausbilden.

Mitten in Wien befindet sich ein Weltmarktführer. Das in Linz gegründete und in den USA groß gewordene Unternehmen Dynatrace hat seit letztem Jahr auch einen Sitz in Wien, der bewusst gewählt wurde. 130 Mitarbeiter zählt die Softwarefirma, rund ein Viertel davon aus dem Ausland, Tendenz stark steigend.

Internationale Partner

„Wir haben natürlich vor nicht nur in Wien Talente anzusprechen, sondern auch rundherum. Und da ist es oft sehr wichtig, dass man den Partner auch mitdenkt“, so Florian Dorfbauer von Dynatrace. „In Wien hat man diese Möglichkeit, man hat die UNO, man hat die OPEC, man hat auch Möglichkeiten für Kinder, internationale Schulen, und das ist ein wesentlicher Teil, warum Wien für uns ein Wachstumsmotor ist.“

Dynatrace stellt Firmen eine KI-getrieben Software zur Verfügung, die in Echtzeit IT-Fehler und Sicherheitslücken erkennen und beheben kann. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen wie NASA, Tesla oder Pfizer und sogar US-Behörden.

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Die Softwarefirma Dynatrace versucht Fachkräfte in Wien anzusprechen

442 Millionen Euro investiert

Die durch Neuansiedlungen in Wien im Vorjahr lukrierten Investitionen wurden mit 442 Mio. Euro beziffert. Auch 2.673 Arbeitsplätze seien dadurch geschaffen worden, wurde betont. Das erste Pandemiejahr wurde jedenfalls deutlich übertrumpft. Allein die Investitionen sind im Vergleich zu 2020 um zwei Drittel gestiegen, hieß es.

Spitzenreiter in Sachen Herkunftsländer ist Deutschland mit 41 Unternehmen, gefolgt von Italien mit 19 Projekten und den USA mit 17 angesiedelten Betrieben. Erstmals wurden auch Firmen aus Tunesien und Kamerun begrüßt. Die Neuankömmlinge sind laut Stadt quer über alle Wirtschaftsbranchen verteilt. Bereiche wie Life Sciences oder IKT waren jedoch stark vertreten.

Programmierkurs statt Studium

IT-Unternehmen benötigen Fachkräfte, die in Wien und Österreich schon länger rar sind. Die Programmierschule Codecool aus Budapest hat sich im Vorjahr in Wien angesiedelt und diesen Mangel zum Geschäftsmodell gemacht. „Bei Codecool wollen wir eben den Anforderungen der Wirtschaft hier in Wien entgegentreten und bieten deshalb hier einen Programmierkurs an“, so Sigrid Hantusch von Codecool Österreich.

Man will sich als Ausbildungsalternative zu Universitäten und Fachhochschulen positionieren, vor allem für Menschen, die gern umsatteln möchten. In den nächsten zwei Jahren soll es bereits 300 Absolventinnen und Absolventen geben mit guten Jobaussichten. In Österreich fehlen rund 24.000 Fachkräfte in der Branche.