Zug der Verbindungsbahn bei Bahnschranken in Hietzing
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Verkehr

UVP zu Verbindungsbahn: Bezirk „bestürzt“

Für das Projekt Verbindungsbahn in Wien-Hietzing liegt nun ein positiver Bescheid im Umweltverträglichkeits-Prüfungsverfahren (UVP) vor. Während die ÖBB die weiteren Schritte planen zeigt sich Bezirksvorsteherin Kobald „bestürzt“.

Die ÖBB verweisen nach dem positiven UVP-Bescheid durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie auf die Auswirkungen der Bauarbeiten in Hietzing. Laut ÖBB soll der öffentliche Nahverkehr besser nutzbar werden, zwei neue Haltestellen entstehen, auf der S80 zwischen Hütteldorf und Aspern soll ein 15-Minuten-Takt möglich sein, mit Anbindung an Hauptbahnhof und fünf U-Bahn-Linien.

Grünes Licht für Verbindungsbahn

Nach jahrelangen Diskussionen gibt es seit Mittwoch grünes Licht für die Verbindungsbahn zwischen Hütteldorf und Meidling. Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist positiv ausgefallen.

Schon im UVP-Verfahren sind zahlreiche Stellungnahmen eingebracht worden. Auch weiterhin werden rechtliche Schritte nicht ausgeschlossen, deshalb haben die ÖBB den Beginn der Hauptbauarbeiten auf 2024 verlegt. 2028 soll die neue Verbindungsbahn laut Plan fertig sein. Österreichweit wird zur Verbindungsbahn ein Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben, die Siegerergebnisse sollen im Herbst vorliegen.

Rendering zum Projekt Verbindungsbahn
ÖBB/Feuchtenhofer
Die ÖBB hoffen auf einen Baubeginn im Jahr 2024

Bezirksvorsteherin: „Plan gegen Bevölkerung“

Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) zeigte sich in einer Reaktion „bestürzt“ über die UVP-Entscheidung: „Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt!“ Gerade die hohe Zahl von Einsprüchen durch Bürgerinitiativen und Anrainer zeigt für Kobald, „dass hier völlig an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigeplant wurde“.

Nun fürchtet die Bezirksvorsteherin, „dass auf der neuen Verbindungsbahnstrecke nach Fertigstellung 15 % des gesamten Güterzugverkehrs aus dem Lainzer Tunnel in Hochlage durch Hietzing donnern werden“. Durch die Auflassung von zwei Eisenbahnkreuzungen werde es erhöhte Verkehrsbelastung geben: „Tatsache ist, dass durch die Schließung der Querungen die Durchlässigkeit innerhalb des gesamten Bezirks für die gesamte Wohnbevölkerung massiv verschlechtert wird und zwar für die kommenden 100 Jahre und darüber hinaus!“.

Kobald kündigte an, dass die Bürgerinitiativen und die Anrainerinnen und Anrainer der Verbindungsbahn „im Verfahren und vor allem beim weiteren Instanzenzug bestmöglich mit Informationen unterstützt werden“.