Illegale Teigtascherl
APA/Marktamt Wien
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Chronik

Teigtascherln: Suche nach gleicher Rezeptur

Nachdem am Montag in Wien nach langer Zeit wieder eine „Teigtascherlfabrik“ aufgeflogen ist, geht das Marktamt jetzt verschiedenen Spuren nach. Eine ist dabei die Zusammensetzung der Teigtascherln, am Montag wurde nämlich ein Rezept gefunden.

Der Tipp eines Anrainers hatte das Marktamt, die Polizei und die Gruppe für Sofortmaßnahmen am Montag in eine Wohnung in Favoriten geführt. Dort wurden 300 Kilogramm Teigtascherln, circa 220 Kilogramm Mehl, vier Packungen mit undefinierbarem, verdorbenem Fleisch und mehrere Kilogramm Shrimps beschlagnahmt. Doch ein Zufallsfund könnte jetzt bei der weiteren Suche helfen: In der Wohnung wurden auch Rezepte für die Teigtascherln gefunden.

Große Unterschiede bei Rezepten

Marktamtssprecher Alexander Hengl bestätigte gegenüber Radio Wien einen „Heute“-Bericht. „Wir haben verschiedene Aufzeichnungen gefunden, unter anderem eine fixe Rezeptur und Servietten von einem großen Lieferservice in Wien“, sagte er im Interview. Das Marktamt geht davon aus, dass die Teigtascherln über diesen Lieferdienst in ganz Wien verteilt wurden.

Die gefundenen Rezepte waren in Chinesisch verfasst, seit Mittwoch liegt aber die Übersetzung vor, und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machten sich auf die Suche in Wiener Lokalen, wo dieselben Zutaten verwendet werden. Bisher war das laut Hengl noch nicht von Erfolg gekrönt. „Man möchte es gar nicht glauben, aber es gibt riesengroße Unterschiede von Teigtascherl zu Teigtascherl.“

Strafen von mehreren tausend Euro

Gesucht wird jedenfalls weiter. Den Betreibern der illegalen Teigtascherlküchen drohen übrigens große Probleme. Das Marktamt notiert Verstöße gegen die Gewerbe- und Hygieneordnung. Bei gravierenden Verstößen, etwa bei Gesundheitsgefährdung, könne es auch zu Gerichtsverfahren kommen. Bei Verwaltungsdelikten ist mit Strafen bis zu mehreren tausend Euro zu rechnen, so Hengl.