„Martin Ho wird als Beschuldigter geführt“, bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, den Dossier-Bericht. Mitarbeiter werfen Ho laut Dossier vor, rechtswidrig Kurzarbeitsförderungen beantragt und bekommen zu haben. Hos Mediensprecher Alexander Khaelss-Khaelssberg weist die Vorwürfe zurück.
Ho weist Vorwürfe zurück
Hos Dots Group sei „sehr überrascht, von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in skandalisierenden und kriminalisierenden Artikeln aus den Medien zu erfahren“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des Unternehmens. Lohnverrechnung und Abrechnung der Kurzarbeit „erfolgten nach bestem Wissen und Gewissen durch einen sachkundigen externen Dienstleister“. Die Dots Group arbeite mit dem AMS und den Behörden zusammen, um allfällige offene Fragen zu klären. „Die Dots Group weist Vorwürfe des betrügerischen Handelns entschieden zurück“.
Dossier beruft sich auf ein Anwaltsschreiben und eine Aussage eines Mitarbeiters von Ho beim Finanzamt. Dieser behaupte, er habe bis zu 60 Stunden gearbeitet, obwohl er nur für zehn Stunden angemeldet gewesen sei. Teilweise habe er Blankoformulare über seine Arbeitszeit unterschreiben müssen. Er habe auch selber Barauszahlungen an das Personal getätigt.
AMS zeigte Fall an
Laut Dossier traten mehrere Mitarbeiter der Dots-Gruppe im August 2021 an das AMS und das Finanzamt Österreich heran, um Missstände bei den Abrechnungen von Coronavirus-Förderungen anzuzeigen. Das AMS habe nach einer Prüfung den Fall im Februar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
Laut Khaelss-Khaelssberg wurde bisher weder vom AMS noch von der Staatsanwaltschaft in Bezug auf diese Vorwürfe Kontakt mit dem Unternehmen aufgenommen. Es laufe derzeit lediglich die übliche, alle paar Jahre wiederkehrende Lohnabgabenprüfung. Ho war auch deshalb zu medialer Beachtung gekommen, weil er mit Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz und Ex-Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP) gut befreundet ist.