Chronik

„Stiller Notruf“ mit erster Bilanz

Seit März gibt es in Österreich die Möglichkeit des „Stillen Notrufs“. Damit kann ein Notruf lautlos abgesetzt und die Polizei unauffällig gerufen werden. Rund 1.200-mal wurde die Handy-App im März heruntergeladen.

Diese Form des Notrufs soll vor allem Frauen vor physischer Gewalt schützen, die App ist Teil des Gewaltschutzpakets der Regierung. Wie viele die App nun in Wien haben, wisse man nicht, hieß es vom Verein DEC112 zur Entwicklung von standardisierten und barrierefreien Notrufen gegenüber Radio Wien. Denn es werden keine Daten gespeichert, sondern nur im Fall eines Notrufs übermittelt.

Bisher zwei „stille Notrufe“

Laut Innenministerium gab es bisher zwei „stille Notrufe“. Einer davon endete mit einem Betretungsverbot. Zum Ort der Notrufe machte das Ministerium keine Angaben. Derzeit ist der „Stille Notruf“ – als schnelle Übergangslösung – in der App DEC112 integriert, eigentlich eine Notruf-App für Gehörlose und Hörbehinderte mit Chatfunktion.

Das Innenministerium plant aber eine eigene App für den „stillen Notruf“ mit zusätzlichen Funktionen. Für die weiteren Entwicklungsschritte des „Stillen Notrufes“ sind Kooperationen mit Frauen- und Opferschutzeinrichtungen geplant.

Geteilte Meinungen

Während Frauenhäuser und Frauenring die App zum Start Anfang März kritisierten – sie hatten Bedenken, dass Betroffene zu wenig Vertrauen in die Exekutive hätten und deshalb diese App nicht nutzen würden – hatte der Bundesverband der Gewaltschutzzentren Österreichs die Maßnahme begrüßt.