Einmal, um einen Unfalllenker aufzuhalten, der sich der Anhaltung entziehen wollte und einmal, um einen aggressiven Pkw-Lenker zu erwischen, der einen Polizisten sogar mehrere Meter mitschleifte und fast über den Fuß gefahren wäre. Beide wurden erwischt und festgenommen, hieß es am Sonntag in einer Aussendung.
Fluchtauto prallte gegen Leitplanke
In der Nacht auf Samstag wollten Polizisten des Stadtpolizeikommandos Josefstadt im Bezirk Alsergrund gegen 04.00 Uhr einen Pkw anhalten, der mit 103 km/h statt der erlaubten 50 km/h auf dem Währinger Gürtel in Richtung Döbling unterwegs war. Auf der Heiligenstädter Straße verlor der Lenker, ein 32-jähriger Österreicher, die Kontrolle über seinen Wagen und prallte gegen eine Leitschiene.
Anschließend versuchte er noch zu Fuß zu flüchten. Der 32-Jährige kam jedoch nicht weit und wurde festgenommen. Er hatte keine gültige Lenkberechtigung.
Mann stellte Auto auf Kreuzung ab
Einige Stunden später spielte sich zunächst ein kuriose Szene, die später gefährlich wurde, im Kreuzungsbereich Grünbergstraße/Schönbrunnerstraße in Meidling ab. Dort kontrollierten Polizisten der Polizeiinspektion Hufelandgasse um etwa 13.00 Uhr einen Straßenkünstler, als ein Mann mitten auf der Kreuzung anhielt, bei laufendem Motor seinen Auto verließ und auf die Beamten zuging.
Der Mann, ein 26-jähriger Österreicher, wollte die Polizisten belehren, dass eine Kontrolle unzulässig sei. Da er sein Fahrzeug mitten auf der Kreuzung abgestellt hatte, wurde er von den Beamten aufgefordert sein Auto beiseite zu stellen und sich auszuweisen. Der 26-Jährige weigerte sich und stieg wieder in sein Fahrzeug.
Polizist wurde mitgeschleift
Als einer der Polizisten zwischen der offenen Fahrertüre und der Karosserie stand und den Lenker aufforderte, sich auszuweisen, stieg dieser bei offener Fahrertür aufs Gas, „sodass der Polizist nicht weg konnte und mehrere Meter mitgeschleift worden ist“, so Polizeisprecher Markus Dittrich gegenüber Radio Wien. Der Polizist konnte das Bein noch wegziehen, „sonst wäre ihm der Mann über den Fuß gefahren“.
Mehrere Polizisten nahmen daraufhin die Verfolgung des Flüchtenden auf. Im Bereich der Tivoligasse hatte dessen die Flucht schließlich ein Ende. Bei der dann folgenden Festnahme wehrte sich der 26-Jährige heftig, sodass die Beamten Körperkraft anwenden mussten. Bei ihm wurde eine geringe Menge Cannabis sicher gestellt.
Aggressives Pärchen hielt Polizei ganze Nacht auf Trab
Auch ein Pärchen hielt Wiens Polizei ordentlich auf Trab: „Zwei Festnahmen, zwei verletzte Polizisten, ein Betretungs- und Annäherungsverbot, mehrere Anzeigen, unter anderem wegen Anstandsverletzung, Lärmerregung, gegenseitiger Körperverletzung, versuchter sowie vollendeter schwerer Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt sind das Resümee einer Amtshandlung, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Bezirk Simmering stattfand“, hieß es in der Polizeiaussendung.
Die Auseinandersetzung nahm gegen 23.00 Uhr ihren Anfang, als eine Nachbarin wegen eines lautstarken Streits in der Nachbarwohnung die Polizei verständigte. Die Beamten trafen in der Wohnung in Simmering auf ein Pärchen, dessen Aggression nicht nur einander galt, sondern auch den Polizisten, wie in der Polizei-Aussendung am Sonntag rekapituliert wurde. Da beide lediglich „wüste Beschimpfungen“ von sich gegeben hätten, hätte der Sachverhalt anhand der Situation an Ort und Stelle festgestellt werden müssen.
Frau schleuderte Blumenkiste vom Balkon
In der Wohnung bemerkten die Beamten laut Polizeiaussendung zerbrochene Glasflaschen und einen zerbrochenen Spiegel. Die Frau, eine 31-jährige Österreicherin, sei über dem linken Auge verletzt gewesen, der 42-jährige Lebensgefährte an der Hand. Darüber hinaus hatte er Kratzer am Körper. Nach sorgfältiger Abwägung der Sachlage sei gegen den Mann ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen worden, hieß es seitens der Polizei.
Unter lautstarkem Protest seiner Lebensgefährtin sei er dann aus der Wohnung begleitet worden. Dann nahmen ihm die Beamten die Wohnungsschlüsseln ab und wiesen ihn an, sich seiner Frau nicht mehr zu näheren und auch die Wohnung nicht mehr zu betreten. Noch während die Beamten vor dem Mehrparteienhaus standen, seien sie von der 31-Jährigen vom Balkon aus beschimpft worden. Plötzlich habe die Frau eine Blumenkiste genommen und sie mehrere Stockwerke in die Tiefe geworfen. „Nur durch Glück wurde niemand getroffen“, hieß es in der Aussendung.
Heftige Gegenwehr bei zweitem Polizeieinsatz
Einige Stunden später, gegen 4.45 Uhr wurden sie erneut zur dann bereits bekannten Wohnadresse gerufen – diesmal wegen einer im Stiegenhaus randalierenden Frau. Bei der Frau handelte es sich, wie es sich herausstellte, um die 31-Jährige. Sie sei sofort mit lautem Geschrei auf die Polizisten losgegangen und habe sie mit Tritten und Schlägen attackiert, hieß es.
Als die 31-Jährige festgenommen wurde, sei der offensichtlich mittlerweile zurückgekehrte 42-jährige Lebensgefährte aus der Wohnung gestürmt und habe eine Polizistin zu Boden gerammt. Die Beamtin wurde dabei verletzt. Als Konsequenz wurde nach der 31-Jährigen auch der 42-Jährige festgenommen – unter heftiger Gegenwehr, wie es hieß. Doch auch damit kehrte noch keine Ruhe in dem Fall ein. Im Arrestbereich soll die 31-Jährige abermals einen Beamten attackiert und verletzt haben, berichtete die Polizei weiters.
Frau war alkoholisiert
Im Zuge eines Alkotests wurde bei der Frau eine Alkoholisierung von rund 1,4 Promille festgestellt, beim Lebensgefährten lag keine Alkoholisierung vor. An dem langwierigen Einsatz waren mehrere Polizisten des Stadtpolizeikommandos Simmering beteiligt, wovon zwei Verletzungen davon trugen.