Ulrike Sima und Leonore Gewessler bei Pressekonferenz
APA/Georg Hochmuth
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Verkehr

Radinitiative im Rathaus unterzeichnet

Im Rathaus ist heute ein Abkommen für eine Radverkehrsinitiative unterzeichnet worden, mit dem Bund, Länder und Gemeinden die Stärkung dieser Mobilitätsform erreichen wollen. Die Vereinbarung umfasst zehn Punkte.

Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) bekräftigte dabei das Ziel, den Anteil des Radverkehrs von sieben auf 13 Prozent zu erhöhen. Im Rathaus wird das Fahrrad noch bis Dienstag im Mittelpunkt stehen – beim 13. Österreichischen Radgipfel. Wie Gewessler betonte, erlebt Radfahren einen Boom. Mit verweis auf die aktuelle Situation in der Ukraine hob sie zudem hervor, dass man dabei keine fossilen Ressourcen.

„Radfahren ist eine Art der Mobilität, die ganz ohne russisches Erdöl auskommt.“ Gemeinsam mit Wiens Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), der Vorarlberger Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne) und Gemeindebundpräsident Alfred Riedl bekräftigte sie, dass man die Radoffensive gemeinsam umsetzten möchte.

Budget auf 60 Mio. Euro erhöht

Die Ausbauziele sind laut Bund im nationalen Energie- und Klimaplan, im Regierungsprogramm sowie im Mobilitäts-Masterplan definiert. Die nunmehrige Vereinbarung umfasst zehn Punkte. Konkret soll die Bereitstellung entsprechender Finanzmittel etwa zur Errichtung notwendiger Infrastruktur gesichert werden. Die Mittel sind laut der Ressortchefin heuer von 40 auf 60 Mio. Euro erhöht worden.

Zudem sei mit April das neue Förderprogramm zur Unterstützung von Österreichs Ländern, Städten, Gemeinden und Unternehmen zur Einreichung geöffnet worden. Auch die Schaffung von radverkehrsfreundlichen Regelwerken soll vorangetrieben werden. Hier gelte es etwa, die Straßenverkehrsordnung entsprechend zu prüfen bzw. zu überarbeiten, so Gewessler. Dies solle etwa die Sicherheit dieser Mobilitätsform im Verkehrsgeschehen erhöhen.

Großer Kongress mit 500 Fachleuten

Sima berichtete über das kürzlich präsentierte Radwege-Ausbauprogramm. Allein heuer seien 44 neue Projekte geplant, hob sie hervor. Amtskollege Zadra verwies auf den im Bundesschnitt sehr hohen Anteil des Radverkehrs in Vorarlberg – und zeigte sich erfreut, dass nun ein weiterer Gang hochgeschaltet werde. Gemeindebundchef Riedl lobte Investitionen in den Radverkehr unter anderem als Stärkung des regionalen Handels, da jene, die mit dem Rad unterwegs seien, eher bei Geschäften in den Orten einkaufen würden.

Intensiv diskutiert wird zum Thema beim Radgipfel im Rathaus, der vom Klimaschutzministerium der Stadt und der Mobilitätsagentur veranstaltet wird. An der Fachkonferenz nehmen mehr als 500 heimische und internationale Fachleute teil. Auch Workshops und Exkursionen stehen auf dem Programm.