Job-Börse für Ukrainer
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Wirtschaft

Jobs für 10.000 Ukrainer

Die in Wien vorgestellte Plattform „Austrian Jobs for Ukraine“ soll ukrainischen Flüchtlingen dabei helfen, einen Arbeitsplatz zu finden. Ziel ist es, bis Ende des Jahres 10.000 Ukrainerinnen und Ukrainer zu beschäftigen.

Um ukrainische Schutzsuchende bei der Jobsuche zu unterstützen, wurde die neue Job-Börse „Austrian Jobs for Ukraine“ eingerichtet. Die Plattform wird von Wirtschaft- und Hilfsorganisationen getragen und soll Arbeitsplätze aus den unterschiedlichsten Branchen vermitteln. Bereits jetzt werden Arbeitskräfte zum Beispiel in der Gastronomie, im IT-Bereich oder in Sozialberufen gesucht.

Viele der Schutzbedürftigen würden keine Grundversorgung annehmen, kämen aus hochqualifizierten Jobs und hätten den Wunsch nach einem geregelten Arbeitstag, betonte der Flüchtlingskoordinator Michael Takacs bei der Vorstellung der Plattform.

Hoher Bedarf an Arbeitskräften

Durch die Job-Börse will man auch dem Facharbeitsmangel in Österreich entgegenwirken. Laut Alfred Harl von der Wirtschaftskammer braucht Österreich 24.000 IT-Fachkräfte. Die Ausbildung im IT-Bereich in der Ukraine sei mit der österreichischen vergleichbar und außerdem könne man IT-Jobs mit Englisch-Kenntnissen im Homeoffice ausüben.

Der Wiener Gastronom Bernd Querfeld warb für Jobs in der Gastronomie und berichtete von schon bereits erhaltenen Anfragen. Gerade die sonst so unbeliebten Wochenendschichten wären eine Chance, weil die Kinderbetreuung da einfacher zu organisieren sei.

Job-Börse für Ukrainer
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Austrian Jobs for Ukraine bietet Arbeitsplätze in den unterschiedlichsten Branchen

Auch in den Sozialberufen gibt es noch viele offene Stellen. Vor allem in den Bereichen Pflege und Betreuung wies die Geschäftsführerin des Hilfswerk Österreich Elisabeth Anselm auf einen dringenden Bedarf an Arbeitskräften hin. Anselm sprach von einer Win-Win-Situation. Einerseits würden Schutzsuchende durch die Plattform ausreichend über die Arbeitsfelder in Österreich informiert und andererseits könnten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber freie Stellen vergeben.

Organisation von Kinderbetreuung und Deutschkursen

Etwa 47.000 Menschen sind bis jetzt aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet, ein Drittel davon sucht derzeit in Wien Schutz. Takacs ging davon aus, dass in spätestens zwei Wochen alle, die es benötigen, eine Arbeitsgenehmigung haben würden. Auch die Wirtschaftskammer unterstützt die Schutzbedürftigen, sodass sie innerhalb von zwei Wochen zu einem Gewerbeschein kommen können, meinte Harl.

Trotzdem hätte man noch mit einigen Herausforderungen zu kämpfen, merkte Takacs an. 80 Prozent der Schutzbedürftigen sind Frauen und 35 Prozent unter 18 Jahre. Die Plattform soll also auch dabei helfen, Kinderbetreuung zu organisieren, damit auch Frauen mit Kindern arbeiten gehen können.

Job-Börse für ukrainische Vertriebene

Mit einer Internet-Plattform wird nun versucht Geflüchtete aus der Ukraine mit Unternehmen zu verbinden, die offene Stellen haben. Dazu werden auch Deutsch Kurse angeboten.

Auch die fehlenden Deutschkenntnisse stellen eine Hürde da. Als absolute Mindestanforderung wurden Englischkenntnisse angenommen, weshalb die Plattform auf Englisch gehalten wird. Der Österreichische Integrationsfond ist auf der Plattform „Austrian Jobs for Ukraine“ vertreten, um den Ukrainerinnen und Ukrainern die Möglichkeit zum Deutschlernen anzubieten. Barbara Stadlbauer vom ÖIF ging von einer großen Nachfrage nach Deutschkursen aus.