Aufenthaltsraum der Gruft
APA/Georg Hochmuth
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Soziales

Notquartiere bleiben wegen Pandemie offen

Der Fonds Soziales Wien (FSW) stellt pandemiebedingt weiterhin 350 Plätze in Notquartieren speziell für besonders schutzbedürftige Personen zur Verfügung. Grundsätzlich endet das Winterpaket der Wiener Wohnungslosenhilfe planmäßig mit 2. Mai.

Drei der Quartiere für Personen, die aufgrund von Alter oder Krankheit zu einer besonders vulnerablen Gruppe gehören, werden aber auch danach im 24-Stunden-Betrieb offen gehalten, informiert der FSW. Damit wird das ganzjährige Regelangebot der Wiener Wohnungslosenhilfe bis zum Start des nächsten Winterpakets für Männer, Frauen wie auch Paare ergänzt. Die Bedürftigkeit wird nach den Kriterien Alter sowie physische und psychische Gesundheit festgestellt.

Andere Situation als in den Vorjahren

„Die Situation ist grundsätzlich eine andere als in den vergangenen Jahren der Pandemie. So haben alle Personen das Angebot bekommen, sich impfen zu lassen und die Möglichkeit steht weiterhin täglich zur Verfügung. Die Pandemie ist aber noch nicht vorbei, und deshalb haben wir beschlossen, drei der nur für den Winter geplanten Notquartiere weiterhin offen zu halten“, erläuterte Kurt Gutlederer, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im FSW die Hintergründe.

Winterpaket Unterkunft
APA/HERBERT NEUBAUER
350 Plätze des Winterpakets bleiben auch über den April hinaus bestehen

Diese Größenordnung wurde mit den Betreuungsorganisationen abgestimmt, sie basiert auf Erfahrungswerten aus den vergangenen beiden Jahren. Außerdem stehen Plätze für insgesamt elf Familien mit Kindern zur Verfügung. Eine Möglichkeit zum Tagesaufenthalt wird ergänzend zu den bestehenden Tageszentren der Wohnungslosenhilfe ebenfalls weiterhin geöffnet bleiben.

Insgesamt 6.800 Wohn- und Betreuungsplätze

Insgesamt finanziert der FSW ganzjährig rund 6.800 Wohn- und Betreuungsplätze, davon mehr als 600 Plätze im niederschwelligen Bereich des Regelangebots. Alle Angebote werden gemeinsam mit den Partnerorganisationen des FSW umgesetzt. Neben zahlreichen Anlaufstellen und Einrichtungen für obdach- und wohnungslose Menschen gibt es auch weiterhin die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, etwa auch spontan im Zuge der regulären Wiener Impfangebote.

Um individuelle Bedürfnisse und Ansprüche abzuklären, gibt es eine Vielzahl an Anlaufstellen, wie etwa das Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe des Fonds Soziales Wien, das P7 und die Sozial- und Rückkehrberatung der Caritas. Zudem bieten Chancenhäuser obdachlosen Menschen rund um die Uhr einen offenen, niederschwelligen Zugang zu qualitativ hochwertiger Notunterbringung und Beratung. Ziel ist das Erarbeiten einer Wohnperspektive innerhalb von drei Monaten, so der FSW. Plätze im Kurzzeitwohnen (KUWO) für besonders vulnerable Personen ergänzen das Angebot der Stadt Wien.