Simulationsforscher Niki Popper im Wien heute Studio
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Coronavirus

Popper: Jetzt Strategien für Herbst planen

Der Simulationsexperte Niki Popper empfiehlt, jetzt schon Strategien für die Coronavirus-Pandemie im Herbst zu planen. Und zwar nicht nur eine, sondern die Politik sollte auf Basis von wissenschaftlichen Simulationen mehrere Vorgehensweisen vorbereiten.

„Ich glaube, die Wissenschaft ist gefragt, Ansätze zu liefern: Was für Szenarien sind denkbar? Welche Möglichkeiten gibt es im Herbst? Es wird nicht nur eine sein, sondern es können durchaus mehrere sein. Und für jede dieser Szenarien braucht es dann vernünftige Strategien von der Politik, von den Entscheidungsträgern, die man aber bereits vor dem Sommer festlegen sollte“, sagte Popper im „Wien heute“-Interview.

Nicht nur eine Teststrategie

Das würde auch den Nebeneffekt haben, dass sich die Bevölkerung bereits im Sommer auf die Maßnahmen des Herbstes vorzubereiten. Noch ist natürlich nicht abzusehen, wie sich die Pandemie im Herbst entwickeln wird. Eine Frage wird sein, welche Teststrategie man fährt. „Wir brauchen auf jeden Fall eine Strategie. Das heißt ja nicht, dass jeder getestet werden muss.“

Bislang wurde in Österreich sehr viel getestet, das sei eine Möglichkeit, so Popper. Dadurch können positiv Getestete aus dem Verkehr gezogen werden. Eine andere Strategie wäre ein Screening: „Das heißt, ich schaue mir quer durch Österreich einfach immer punktuell an, wie schaut die Situation aus und rechne das dann mathematisch hoch.“

Wie es mit den CoV-Regeln weitergeht

Nächste Woche entscheidet sich, wie es mit den CoV-Regeln weitergeht, da die aktuelle Verordnung am Samstag ausläuft.

Die Maßnahmen müssten jedoch Hand in Hand gehen, das sei in den letzten Monaten nicht immer so gewesen. „Wir haben jetzt sehr viel getestet im Frühling und die Quarantäneregeln waren sehr streng, aber die Maßnahmen waren gelockert. Dadurch haben wir sehr hohe Zahlen gehabt, eben im Krankenstand und in der Quarantäne.“

Verordnung läuft an Karsamstag aus

Für die Zeit nach den Osterferien könnte es weitere Lockerungen vonseiten des Bundes geben. Die Covid-19-Basismaßnahmenverordnung, in der die Maßnahmen verankert sind, läuft mit 16. April aus. Der Ruf etwa nach einem Ende der Maskenpflicht wird immer lauter. In Wien ist man da skeptisch. Dem Vernehmen nach wird Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei strengeren Regeln bleiben, die Maskenpflicht in den Öffis könnte bleiben, fraglich ist, welche Regeln künftig in der Gastronomie gelten sollen.