Schild mit der Aufschrift Bellaria Kino
APA/Georg Hochmuth
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Kultur

Bellaria Kino: Über 135.000 Euro gesammelt

Das Wiener Bellaria Kino ist gerettet: Am Sonntag ging die siebenwöchige Crowdfunding-Kampagne für die Wiedereröffnung des Kinos erfolgreich zu Ende. 135.434 Euro wurden gesammelt. Die Wiedereröffnung ist Ende des Jahres geplant.

„Wir hätten nicht zu hoffen gewagt, eine Summe von mehr als 135.000 Euro zu erreichen“, so Initiator Michael Stejskal, Chef des Votiv-Kinos. „Das ist ein kraftvoller und mutmachender Impuls nicht nur für uns, sondern für die gesamte Kinolandschaft.“ Der Betrag stammt von 1.453 Unterstützerinnen und Unterstützern.

Als nach etwas mehr als zwei Wochen bereits die erste Schwelle von 95.000 Euro erreicht war, beteiligte sich die Stadt Wien mit 100.000 Euro an der Sanierung des derzeit geschlossenen Kinos hinter dem Volkstheater. Damit habe man die Stoßrichtung des Crowdfundings neu definieren können, wie es heißt. Anstatt nur Schallschutz, Lüftung und Bestuhlung zu erneuen, ging es somit um eine Generalsanierung. Dafür sind 270.000 Euro nötig. Der auf diese Summe noch fehlende Betrag wird aus Eigenmitteln bestritten.

Schließung nach über hundert Jahren Betrieb

Das Bellaria war 2019 nach 107 Jahren Betrieb geschlossen worden. Im Mai will man nun mit der „sorgsamen Sanierung“ des teilweise denkmalgeschützten Lichtspielhauses beginnen. Notwendig sind auch Investitionen in Schallschutz und Kinotechnik. Eine Wiedereröffnung könnte Ende des Jahres erfolgen, wenn alles nach Plan läuft.

Inhaltlich will man sich neben Filmklassikern und heimischem Arthaus-Programm künftig auch speziellen Themenreihen, ausgewählten Festivalfilmen und dem jungen österreichischen Kino widmen. Das Gastrokonzept soll wiederum komplett neu aufgezogen werden, inklusive Schanigarten und Öffnungszeiten über den Kinospielbetrieb hinaus. Hinter dem Crowdfunding und der Wiederbelebung des Bellaria stehen neben Votiv-Kino-Chef Stejskal auch Moritz Baier und Daniel Botros, Betreiber des Café Liebling.