Karl-Lueger-Statue
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chronik

Kloschüsseln an Lueger-Denkmal angebracht

Am umstrittenen Karl-Lueger-Denkmal sind drei Kloschüsseln angebracht worden. Das berichtet die Tageszeitung „Kurier“. Unklar ist, wer hinter der Intervention beim bereits beschmierten Denkmal steckt. Mittlerweile wurden sie von der Stadt entfernt.

Das mehr als zehn Meter hohe Denkmal mit einer vier Meter hohen Bronzefigur des ehemaligen antisemitischen Bürgermeisters Karl Lueger am Stubenring wurde 1926 errichtet und sorgt seit Jahren für Debatten. Immer wieder wurde von Kritikern eine Umgestaltung oder gar Entfernung gefordert. Wer für die neuerliche Protestaktion verantwortlich war, ist unklar.

Bekannt hat sich zu der Aktion bisher noch niemand, hieß es aus dem Büro von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) gegenüber dem „Kurier“. „Aber die Toiletten werden abtransportiert“, hieß es.

Schriftzug „Schande“ bleibt vorerst

Seit dem Jahr 2020 ist das umstrittene Bauwerk mit dem Wort „Schande“ besprüht. Der Schriftzug ist bis heute zu lesen. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hatte im Mai 2021 zu einem runden Tisch mit etwa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geladen, um die unterschiedlichen Positionen und Stakeholder zusammenzuführen.

Das Lueger-Denkmal in der Wiener Innenstadt
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Seit 2020 ist die Statue beschmiert. Karl Lueger war von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister und galt für Adolf Hitler als Vorbild

Das Ergebnis: Die umstrittene Statue für den früheren Wiener Bürgermeister und bekennenden Antisemiten bleibt stehen, bekommt aber eine „künstlerische Kontextualisierung“ – mehr dazu in Lueger-Denkmal bleibt – mit Kunst-Kontext. Die entsprechende Ausschreibung, die vom stadteigenen KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) abgewickelt wird, soll im Herbst 2022 fertig sein.