Praktikantin in der Gastronomie
ORF
ORF
Wirtschaft

Ostern für Wirte nur kurzer Lichtblick

Die ärgsten Schwierigkeiten mit der CoV-Pandemie scheinen überwunden zu sein. Ostern bringt erstmals seit zwei Jahren einen Lichtblick für Gasthäuser und Restaurants. Doch am Horizont ziehen schon die nächsten dunklen Wolken auf.

Gasthäuser inklusive Schanigärten sind an den kommenden Feiertagen gut gebucht. Viele Restaurants, auch außerhalb der Innenstadt, seien bereits ausreserviert, so die Wiener Wirtschaftskammer. Die Wienerinnen und Wiener kommen demnach verstärkt in die Gasthäuser zurück. Aber auch die Touristen kurbeln das Geschäft wieder an. Laut Wien Tourismus steigen die Buchungen von Woche zu Woche.

Wie viele Betriebe die Corona-Krise nicht überstanden haben, kann die Wirtschaftskammer nicht sagen. Wie stabil das wirtschaftliche Fundament der Unternehmen ist, werden laut Kreditschutzverband wohl die nächsten Monate zeigen, wenn die stützenden CorV-Maßnahmen weggefallen sind. Im ersten Quartal heuer gab es in der Branche Beherbergung und Gastronomie 36 Insolvenzfälle, im ersten Quartal 2019 waren es 60.

Teuerung und Lebensmittelknappheit als nächste Hürden

Doch mit dem Ukraine-Konflikt wartet bereits die nächste Hürde auf die Unternehmen. Was das in Zeiten der CoV-bedingten Neuverschuldung, der nach wie vor angespannten Lage am internationalen Reisemarkt und dem nur langsam anspringenden Kongress- Seminar- und Städtetourismus bedeutet, sei wohl jedem klar, betonte Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie: „Gerade die Hotellerie ist von der massiven Teuerungswelle, die in Form von sich vervielfachenden Energie- und Lebensmittelkosten auf uns zurollt, schwer betroffen“.

Es brauche deshalb dringend Entlastungsmaßnahmen für Betriebe wie etwa Steuergutschriften, aber auch eine spürbare Lohnnebenkostensenkung. Selbst die solide Buchungslage für Ostern könne die enormen Belastungen nicht wettmachen, so Kraus-Winkler. In die selbe Kerbe schlägt Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie: „Viele unserer Betriebe spüren bereits jetzt die steigenden Lebensmittelpreise und die Lieferengpässe bei bestimmten Lebensmitteln." Man wisse, dass als erstes bei Restaurantbesuchen gespart werde, wenn das Geld knapp werde.