Niki Popper, Laptop, Hassmails
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Coronavirus

Popper hält Lockerungen für vertretbar

Der Wiener Simulationsforscher Niki Popper hält die Lockerungen, die ab Samstag gelten, für vertretbar. Die Immunisierung in der Bevölkerung liege derzeit bei 70 bis 80 Prozent. Notwendig seien aber rechtzeitige Strategien für den Herbst.

Popper geht nicht davon aus, dass nach den Lockerungen die Infektionszahlen wieder steigen. Der Peak sei vor drei Wochen erreicht worden, die Dynamik gehe schon länger deutlich nach unten, sagte er im Ö1-Morgenjournal. Das sei anders als etwa am 5. März, als zuletzt gelockert wurde. Damals kletterten die Infektionszahlen noch in die Höhe. Dazu komme der aktuelle Immunisierungsgrad von 70 bis 80 Prozent, auch wenn das nur eine Momentaufnahme sei, die keine „Herdenimmunität“ darstelle.

Sommer und Lage in Krankenhäusern entscheidend

Der bevorstehende Sommer ist ein weiterer Aspekt, der Öffnungsschritte erlaube. Und der vierte Parameter für Popper ist die Situation in den Krankenhäusern, in denen es mit Zeitverzug jetzt zu einer Entlastung komme: „Und das war ja die große Herausforderung – dass viele Menschen, die im Krankenhaus gearbeitet haben, zu Hause waren und dass viele Positive dort waren.“

Dass aktuell weniger getestet werde, sei nicht tragisch. Popper vergleicht die Lage mit einer Vollbremsung: „Wenn sich draußen die Häuser nicht mehr bewegen, da wissen Sie, dass Sie stehen. Da brauchen Sie auch keinen Tacho.“

Strategien kommunizieren, die die Menschen verstehen

Es sei aber an der Zeit, genau darauf zu schauen, ab wann es mit den Infektionen wieder losgehe. „Wir sollten jetzt Szenarien festlegen, was wir im Herbst erwarten und jetzt auch überlegen, wie wir auch mit den einzelnen Varianten umgehen", so der Wissenschaftler. Bis Ende Juni sollten man daher konkrete Strategien erarbeitet haben, die die Menschen auch verstehen und die nachvollziehbar sind.

Ab 16. April gelten die neuen Corona-Regeln, die zum Großteil auch in Wien übernommen werden. Die Maskenpflicht fällt im Handel und bei Veranstaltungen, aufrecht bleibt sie in Geschäften des täglichen Bedarfs, in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Gesundheitsbereich. Der Grüne Pass für Dreifachgeimpfte wird auf ein Jahr verlängert.