Blutspende
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Coronavirus

CoV lässt Blutkonserven knapp werden

Die Zahl der Blutspenderinnen und Blutspender ist aufgrund der vielen Omikron-Infektionen stark gesunken. Das Rote Kreuz warnt nun vor einem Rückgang des Lagerbestandes – auch im Hinblick auf den Ukraine-Krieg.

Bis jetzt war das Jahr 2022 von der Omikron-Welle geprägt und das macht sich auch bei den Blutspenden bemerkbar. Während zu Beginn der Pandemie die Spendenbereitschaft noch sehr hoch und die Blutspendeaktionen erfolgreich waren, ist der aktuelle Lagerbestand an Blutkonserven äußerst niedrig. Derzeit liegt er bei 3.000 Konserven. Für einen ausreichenden Bestand, der auch Reserven für einen möglichen höheren Bedarf miteinschließt, strebe man jedoch einen Bestand von 5.000 Konserven an, so Ursula Kreil vom Roten Kreuz.

Aktuell gibt es um 40 Prozent weniger Blutspendenaktionen in Wien, da noch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home-Office arbeiten. Aber vor allem durch Covid-Erkrankungen und Absonderungen wurden einige Menschen verhindert, bei den Aktionen teilzunehmen. Auch bei milden Symptomen oder bei einem asymptomatischen Verlauf muss nach der Genesung mindestens zwei Wochen gewartet werden, bis wieder eine Blutspende möglich ist.

Blutspenden dringend benötigt

Auch wenn die CoV-Infektionszahlen zurückgehen, bremst die Omikronwelle die Blutspendefreudigkeit ein. Das Rote Kreuz sucht dringend Spender, denn statt 5.000 sind derzeit nur rund 3.000 Blutkonserven auf Lager.

Rotes Kreuz auf Freiwillige angewiesen

Das Rote Kreuz ist daher auf allen Kanälen bemüht, Freiwillige zum Blutspenden zu motivieren. „Blut ist ein lebensrettendes Notfallmedikament, das durch nichts ersetzt werden kann“, erklärte Kreil im „Wien heute“-Interview. Aus dem Labor gibt es keine Alternative, weshalb das Rote Kreuz auf freiwillige Spenderinnen und Spender angewiesen sei.

Die richtige Aufklärung sei auf jeden Fall notwendig. Viele potenzielle Spenderinnen und Spender sind sich nach einer Covid-19-Erkrankung unsicher, ab wann sie wieder Blut spenden dürfen und werden von den Ausrufen nicht erreicht. Allerdings sei auch eine generelle CoV-Müdigkeit zu erkennen.

Nicht einmal vier Prozent spenden Blut

Frauen dürfen bis zu fünfmal und Männer bis zu sechsmal im Jahr Blut spenden, solange jeweils ein Mindestabstand von acht Wochen eingehalten wird. Nur 3,65 Prozent der österreichischen Bevölkerung im spendefähigen Alter geht tatsächlich Blut spenden, in Wien sind es gar nur 1,4 Prozent.

Benötigt werden in Österreich jedoch 1.000 Blutkonserven pro Tag. In Wien, Niederösterreich und im Burgenland werden pro Woche rund 2.600 Blutkonserven ausgegeben. Das Rote Kreuz versucht auch gezielt, junge Menschen anzusprechen und zu einer Blutspende zu bewegen.

Höherer Bedarf durch Ukraine-Krieg

Aufgrund des Ukraine-Krieges muss jederzeit mit einem höheren Bedarf an Blutkonserven gerechnet werden, da viele Menschen durch den Krieg und dessen Folgen an schwerwiegenden Verletzungen leiden. Auf diesen Ernstfall bereitet sich das Rote Kreuz mit der Aufstockung des Lagerbestandes an Blutkonserven vor, um diese in Nachbarländer liefern und schnelle Hilfe leisten zu können. Laut dem Roten Kreuz koordinieren sich die Blutspendedienste europaweit für eine schnelle Unterstützung der betroffenen Gebiete.