PCR-Tests von Alles gurgelt in Lifebrain Labor
APA/Hans Punz
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Coronavirus

Lifebrain kündigt 509 Mitarbeiter

Der Laborbetreiber Lifebrain, in Wien für die Auswertung der „Alles gurgelt“-PCR-Tests zuständig, kündigt fast die Hälfte seiner Belegschaft. 509 von 1.210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden zur Kündigung angemeldet.

Als Grund wurde die deutliche Reduktion der Testvolumina nach Änderung der Vorgaben durch den Bund angegeben. Seit 1. April wurde die Anzahl der kostenfreien Untersuchungen auf fünf pro Person und Monat reduziert. Als Resultat seien die Ausgabezahlen der Testkits im April auf rund ein Zehntel im Vergleich zum ersten Quartal 2022 gesunken, hieß es vom Unternehmen.

Weiterer Rückgang erwartet

Für das Wiener Lifebrain-Labor bedeute dies, dass der auf eine tägliche Kapazität von 800.000 PCR-Tests ausgerichtete Personalstand entsprechend reduziert werden müsse. Denn auch in den nächsten Wochen, so betonte man bei Lifebrain, werde mit einem weiteren Rückgang gerechnet. Einschränkungen bei der Auswertung der Testkits soll es aber nicht geben: Der Personalstand für die nächsten Monate werde so geplant, dass die aktuell vom Labor ausgewerteten Testprogramme in gleichbleibender Qualität weiter laufen.

Geschlossener Pavillon
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Einer von fünf Labor-Pavillons wurde nun geschlossen

Geschäftsführer Michael Havel beteuerte, dass der nun gesetzte Schritt sehr schwerfalle: „Unser hoch motiviertes, bestens ausgebildetes und internationales Personal ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für die hervorragende Qualität, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Abläufe und Analysen.“ Ohne dem „fantastischen Team“, das seit fast eineinhalb Jahren rund um die Uhr für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger arbeite, hätte „Alles gurgelt“ nie zu einem europaweiten Leuchtturmprojekt werden können, befand er.

Lifebrain kündigt Hälfte der Belegschaft

Das Großlabor auf der Baumgartner Höhe hat nun doch fast jeden zweiten Mitarbeiter auf die Straße gesetzt. Der Grund ist die geringe Zahl an Tests, die es derzeit auszuwerten gibt. Gerade 50.000 sind es pro Tag, 450.000 waren es in Spitzenzeiten.

Abbau „ökonomisch notwendig“

Die neuen Rahmenbedingungen der Teststrategie und die damit einhergehenden deutlich geringeren Testvolumina würden es allerdings unumgänglich machen, die „ökonomisch notwendigen Entscheidungen“ zu treffen und das Labor in Bezug auf den Personalstand einerseits und auf die potenziellen Testkapazitäten andererseits entsprechend anzupassen.

PCR-Test-Auswertung im Lifebrain-Labor
ORF
Im Lifebrain-Labor arbeiten derzeit 1.210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

„Selbstverständlich arbeiten wir mit aller Intensität daran, die mit der Reduktion des Personalstands verbundenen Entscheidungen für die betroffenen Personen bestmöglich abzupuffern. Wir haben daher bereits im März dem Betriebsrat einen umfassenden Entwurf für einen Sozialplan vorgelegt“, berichtete Havel. Lifebrain werde sich etwa bemühen, verstärkt Teilzeit anzubieten, um mehr Personen im Unternehmen beschäftigt zu halten.

Vorkehrungen für Herbst

Von fünf Labor-Pavillons auf der Baumgartner Höhe wird nun einer geschlossen. Man werde diesen nun „quasi einsommern“, sagt Lifebrain-Geschäftsführer Havel gegenüber „Wien heute“. Man werde die Geräte nicht abbauen, sondern so belassen, um für den Herbst gerüstet zu sein.