Chronik

Stadt plant queeres Jugendzentrum

In Wien soll Österreichs erstes queeres Jugendzentrum errichtet werden. Eine Bedarfsanalyse wurde bereits gemacht. Im Sommer ist die Ausschreibung geplant. In Betrieb gehen soll das Jugendzentrum laut Stadt dann 2023 oder 2024.

Die Vorbereitungen für die Ausschreibungen würden „intensiv laufen“, heißt es in einer Aussendung von Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) mit der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt). Es gebe dazu bereits eine Steuerungsgruppe der Stadt. Die Vorbereitungen für die Ausschreibung sollen noch vor dem Sommer abgeschlossen sein.

Danach erfolgt die Ausschreibung, bei der ein Betreiberverein für das Jugendzentrum gesucht wird. Im Herbst falle die Entscheidung, wer den Zuschlag erhalte, heißt es aus dem Büro von Stadtrat Wiederkehr gegenüber wien.ORF.at. In Betrieb gehen soll das Jugendzentrum dann 2023 oder 2024 – jedenfalls noch in der aktuellen Legislaturperiode in Wien, wird betont.

Befarfserhebung durch IHS

Das Jugendzentrum richtet sich an LGBTIQ-Jugendliche, also unter anderem an lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Jugendliche. Betraut sind mit dem Projekt die offene Jugendarbeit der Stadt und die Antidiskriminierungsstelle WASt.

Das Institut für Höhere Studien (IHS) führte im Auftrag der Stadt bereits eine Bedarfserhebung durch. Diese habe ergeben, „dass es wichtig ist Schutzräume zu schaffen, in denen LGBTIQ-Jugendliche sie selbst sein können“, so Wiederkehr in der Aussendung. "LGBTIQ-Jugendliche haben spezifische Beratungsbedürfnisse, denen wollen wir gemeinsam so entsprechen, wie es die Jugendlichen verdient haben. Wir wollen Schutz bieten, Vielfalt stärken und dafür Raum geben!“

Niederschwelligkeit wichtiger als Ausstattung

Die Erhebung zeigte unter anderem auch, dass etwa Niederschwelligkeit wichtiger ist als die Raumausstattung. Wichtig sind für das künftige Zentrum demnach auch beispielsweise interdisziplinäre Methoden, Aufklärungsarbeit, Sichtbarkeit nach außen und gleichzeitig sichere Rückzugsorte nach innen. „Wichtig ist, das Vorhaben mit einem guten Konzept zu starten und das queere Jugendzentrum in weiterer Folge mit Beteiligung der Jugendlichen, die es besuchen, auszubauen und weiterzuentwickeln“, meint der WASt-Leiter Wolfgang Wilhelm.