Man könne jetzt nicht aus russischem Erdgas aussteigen, sagt Peter Weinelt, stellvertretender Generaldirektor der Wiener Stadtwerke gegenüber „Wien heute“: „Österreich bezieht 80 Prozent des Erdgases jetzt aus Russland. Ich glaube, das ist eindeutig, diese Abhängigkeit.“ Und in Wien sei es genauso.
Damit ein Gasausstieg in Zukunft möglich ist, muss man jetzt auf alternative Energiegewinnung setzen – etwa auf Solarkraft oder Geothermie. „Der starke Ausbau erneuerbarer Energie, das kann nur die einzige Antwort sein auf die Abhängigkeit vom Gas“, betont auch Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).
Ausstieg aus Gas dauert
Vor zehn Jahren ist mit einem Ausstieg aus Gas etwa auch bei der Fernwärme nicht zu rechnen. Das sagt Peter Weinelt von den Wiener Stadtwerken. 80 Prozent des in Wien gebrauchten Gases kommt aus Russland, die Alternativen sind im Aufbau, der ist aber langwierig.
„Unter zehn Jahren wird es auf keinen Fall gehen“
In der Kläranlage Simmering wird eine neue Wärmepumpe beispielsweise im Vollbetrieb über 100.000 Wohnungen beheizen können. In Vollbetrieb wird die Wärmepumpe jedoch erst 2027 sein. Jahre dauern werde auch der Gasausstieg, betont Energie-Manager Weinelt: „Unter zehn Jahren wird es auf keinen Fall gehen. Und die letzte Gastherme Wiens wird erst Ende des nächsten Jahrzehnts außer Betrieb gehen können.“
Während zum Beispiel Fernwärme theoretisch schnell auf eine Versorgung ohne Gas umstellen könnte, müssen bei klassischen Gasheizungen ganze Gebäude umgerüstet werden. Dazu erarbeitet die Wiener Energie gerade zusammen mit Bauträgern ein Konzept.