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APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Wirtschaft

Buchhandel „kam gut durch Pandemie“

Der Wiener Buchhandel zieht zum heutigen Welttag des Buches eine positive Bilanz. Man sei gut durch die Pandemie gekommen, so Georg Glöckler, Obmann der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien. Die Umsätze stiegen sogar.

Der stationäre Buchhandel verzeichnete österreichweit im Vorjahr zwar ein Minus von 1,8 Prozent. Beim Gesamtverkauf gibt es jedoch ein Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Das bedeutet sogar ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 – um 0,4 Prozent.

„Dem Wiener Buchhandel geht’s im Grunde genommen relativ gut“, lautet das Fazit von Branchenvertreter Glöckler. Die Geschäftsschließungen durch die Pandemie habe man durch Click-and-Collect-Angebote und einen selbst auf die Beine gestellten Versandhandel abfangen können. Die Leistung des Wiener Buchhandels sei dabei „enorm“ gewesen, so Glöckler – fast bis hin zu einer „Spur Selbstausbeutung": „Die Kosten sind natürlich gestiegen“, verweist Glöckler auf neue Posten wie Verpackungsmaterial und Porto.

135 Buchhandlungen in Wien

Auch die Zukunft des Wiener Buchhandels sieht Glöckler positiv. Es gebe immer wieder junge Leute, die es wagen, eine Buchhandlung aufzumachen, erzählt er im Interview mit Radio Wien. Gerade in neuen Wohngebieten sei das durchaus erfolgreich. „1A-Lagen kann man sich halt nicht mehr leisten, wenn ich nicht noch zufälligerweise einen alten Vertrag habe", sagte der Branchenvertreter. "Die werden spärlicher werden.“ In Wien gibt es derzeit 135 stationäre Buchhandlungen und 20 Antiquariate. Sechs bis sieben Bücher kauft die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreich jedes Jahr.

Welttag des Buches seit 1995

Der 23. April wurde 1995 von der UNESCO zum Welttag des Buches und des Urheberrechts erklärt. Seinen Ursprung hat der Buch-Feiertag in einer katalanischen Tradition. Zum Namenstag des Volksheiligen Sant Jordi schenkten die Menschen einander Rosen, seit den 1920er-Jahren auch Bücher. Auf Antrag des spanischen Staates beschloss die UNESCO, an diesem Tag weltweit Aktivitäten zu unterstützen, die Menschen zum Lesen von Büchern animieren wollen.

In Österreich sind die Initiativen heuer jedoch vergleichsweise überschaubar. Seit Mittwoch werden etwa in der Reihe „Der großartige Zeman HVB Leseklub“ neue Videos ins Netz gestellt, in denen literarische Neuerscheinung vorgestellt werden. Die jeweils zehnminütigen neuen Lesungen sind bis 30. April täglich ab 11.00 Uhr auf der Website www.buchhandel.at zu sehen und danach immer abrufbar.