Politik

Rechtsextreme Aktion gegen Ute-Bock-Haus

Rechtsextreme sind heute Vormittag auf das Dach des Ute-Bock-Hauses in Favoriten gelangt. Sie befestigten ein Banner mit fremdenfeindlicher Botschaft an der Fassade. Es wurden auch Flyer verteilt, bestätigte die Polizei.

„Diese Tat der rechtsextremen Identitären ist nicht tolerierbar“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Der Verfassungsschutz ermittelt. Die Betreiber des Hauses nannten den Vorfall „menschenverachtend und rassistisch“.

Eingangsbereich blockiert

Die rechtsextreme Gruppierung „Patrioten in Bewegung“ habe sich am Vormittag über das Nachbarhaus Zugang auf das Dach des Gebäudes verschafft, hieß es in einer Aussendung des Flüchtlingsprojektes Ute Bock. Sie blockierten den Eingangsbereich des Hauses mit einem Zaun, der um ein Banner mit der Landkarte Österreichs platziert wurde.

Angriff auf Ute Bock Haus

Rechtsextreme sind heute Vormittag auf das Dach des Ute-Bock-Hauses in Favoriten gelangt. Sie befestigten ein Banner mit fremdenfeindlicher Botschaft an der Fassade. Es wurden auch Flyer verteilt, bestätigte die Polizei.

„Circa 20 unbekannte Männer waren zugegen, skandierten rassistische Äußerungen und entzündeten Rauchbomben auf dem Dach und vor dem Eingang. Es wurden weiterhin Zettel mit kruden Forderungen auf die Straße geworfen.“

Auch Kriegsvertriebene aus der Ukraine im Haus

Im Ute-Bock-Haus leben mehr als 90 Kinder, Frauen und Männer, darunter auch Kriegsvertriebene aus der Ukraine, die in Österreich Schutz suchen. „Viele von ihnen haben traumatische Dinge erlebt“, sagte Gerd Trimmal, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des Flüchtlingsprojekts Ute Bock. „Als Gesellschaft ist es unsere Pflicht, diesen Menschen Schutz zu bieten und sie werden mit diesem Hass konfrontiert. Das ist eine Schande.“

Fahne an Fassade
Flüchtlingsprojekt Ute Bock
Fahne, Rauchschwaden und Flyer auf dem Boden

„Jede Form von Extremismus ist eine Gefahr für das demokratische Prinzip in unserer Gesellschaft“, betonte Karner. Die Bewohnerinnen und Bewohner seien verängstigt, „insbesondere für Kinder ist dies eine unglaubliche Belastung“, so Thomas Eminger, Geschäftsführer der NGO.

Anrainer alarmierten Polizei

Aus der Bevölkerung gingen mehrere Anrufe bei der Polizei ein. Die Rechtsextremen dürften bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte das Weite gesucht haben. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr entfernten die Beamten das Banner. Das Haus wurde zur Sicherheit auf explosives Material untersucht. Es konnte Entwarnung gegeben werden.

„Unmenschlich, geschmacklos, widerwärtig und völlig inakzeptabel“ sei es, dass „rechtsextreme Wirrköpfe“ traumatisierte Vertriebene aus der Ukraine zusätzlich verängstigen und bedrohen, sagte Wiens Stadtrat Peter Hacker (SPÖ). Solche Störaktionen hätten „in Wien nichts verloren und werden niemals toleriert werden“. Er hoffe, dass die Polizei diese Randalierer bald ausforscht, so Hacker.