Peter Klimek
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Coronavirus

Klimek erwartet Sommer mit höheren CoV-Zahlen

Noch sinken die CoV-Zahlen. Der Wiener Komplexitätsforscher Peter Klimek rechnet in den nächsten Wochen mit einem Ende dieses Abwärtstrends. In diesem Sommer erwartet er daher höhere Infektionszahlen als im vorigen.

Man sehe nun deutlich, dass die Geschwindigkeit, mit der die Infektionszahlen sinken, immer geringer werde, beschreibt Klimek im Interview mit „Wien heute“. „Wir müssen uns eher darauf einstellen, dass wir in den nächsten Wochen ein Ende dieses Abwärtstrends sehen werden.“

Das heiße auch, dass die Fallzahlen im Sommer vermutlich nicht so niedrig sein werden wir im Vorjahr: „Da haben wir ja teilweise die Fallzahlen von unter 100 Neuinfektionen pro Tag gehabt“, so der Forscher, der unter anderem am Complexity Science Hub Vienna tätig ist. „Wie es jetzt ausschaut, werden wir auch über den Sommer hinweg Neuinfektionen eher in Tausendern als in Hundertern messen.“

CoV: Prognosen für den Sommer

Aktuell ist noch ein Abwärtstrend bei der Zahl neuer CoV-Fälle zu bemerken, doch Experten warnen dennoch vor Omikron-Ansteckungen im Sommer. Bei einer Ansteckung rechne man zwar mit leichteren Verläufen, eine bessere Vorbereitung auf den Herbst sei trotzdem essentiell. Darüber hinaus wird weiterhin darüber beraten, wie es mit der 4. Impfung weitergeht.

Mehr Reisen könnten neue Varianten bringen

Der Schutz vor einer neuerlichen Ansteckung mit dem Coronavirus gehe relativ schnell wieder zurück, erklärt Klimek – sowohl nach einer Infektion als auch nach einer Impfung. Der Schutz vor einer schweren Erkrankung halte aber natürlich wesentlich länger an. „Von daher müssen wir uns auf Szenarien einstellen, wo wir jetzt auch über den Sommer und dann natürlich insbesondere wieder Richtung Herbst wieder sehr hohe Infektionszahlen haben werden. Die springende Frage ist: Wie viele schwere Verläufe sehen wir dann auch?“

Es sei nun wichtig, auch international neue Virusvarianten zu beobachten – auch in Bezug auf die Krankheitsschwere. Klimek rechnet damit, dass im Lauf des Sommers, auch durch die vermehrte Reisetätigkeit, auch neue Varianten nach Österreich kommen können. „Es zirkulieren jetzt in einzelnen Ländern Varianten, die vermutlich noch leichter übertragbar sind als die Omikron-BA.2-Variante, mit der wir es zuletzt zu tun gehabt haben“, sagt Klimek gegenüber „Wien heute“.

PCR-Lutschertests in Kindergärten werden ausgeweitet

Eine bessere Vorbereitung auf den Herbst findet der Komplexitätsforscher jedenfalls essenziell. Aus dem Büro von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heißt es dazu am Donnerstag, dass man nun enger mit dem Bund zusammenarbeite. Wien fokussiert laut dem Stadtrat auf folgende Punkte: Die bezirksweite Ausrollung der PCR-Lutschertests in den Kindergarten, die Beibehaltung des „Alles gurgelt"-Testssystems“ und ein Ausbau der Abwasseruntersuchungen.