Pallas-Athene-Statue vor dem österreichischen Parlament in Wien
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Zuviel Echo: Parlamentsumzug verzögert sich

Die Rückkehr in das historische Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße verzögert sich weiter. Ein für den heurigen Nationalfeiertag geplanter Eröffnungsfestakt musste wegen Akustikproblemen im neu gestalteten Plenarsaal abgesagt werden. Der Grund: Es gibt ein starkes Echo.

Vor Jänner 2023 werde keine Plenarsitzung im renovierten Theophil-Hansen-Bau stattfinden können, sagte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) dem „Kurier“ (Freitag-Ausgabe). „Ich halte erst eine Sitzung ab, wenn der Plenarsaal einwandfrei funktioniert“, betonte Sobotka – und hielt fest, dass die Kosten für die nun nötigen Zusatzarbeiten „das Parlament selbstverständlich nicht übernimmt“.

Jedes Wort drei Mal zu hören

Nötig sind diese, weil sich bei einer Probe – mit Grundwehrdienern – im neuen Plenarsaal ein starkes Echo zeigte, jedes Wort war dreimal zu hören. Der Grund dafür sei die Glaskuppel. „Berechnungen und Realität gehen bei der Akustik immer auseinander“, sagte Lucia Malfent von der Bundes-Immobiliengesellschaft, die die Bauaufsicht abwickelt.

Auch im Deutschen Bundestag habe man mit dem Flatterecho ein Problem gehabt. Nun soll der Teppich wieder entfernt und schalldämpfende Maßnahmen an Decke und Boden gesetzt werden.

Kosten bereits um 70 Millionen Euro höher

Mittlerweile machen die Kosten für die Renovierung des mehr als 140 Jahren alten Gebäudes bereits 420 Millionen Euro – um 70 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant – aus. Die Sanierung hat sich wegen der Coronavirus-Krise um mehr als zwei Jahre verzögert.