Photovoltaik Anlage Viertel Zwei
Wien Energie/ Christian Hofer
Wien Energie/ Christian Hofer
UMWELT

Engpässe bei Photovoltaikanlagen

Steigende Energiepreise und die Unsicherheit wegen des Ukraine-Krieges lassen die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen in Wien stark steigen. Ein Materialengpass führt allerdings vor allem für Privatpersonen zu Wartezeiten von bis zu einem Jahr.

Die hohen Energiepreise haben auch bei Wien Energie die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen in den letzten Wochen explodieren lassen, wie es gegenüber Radio Wien heißt. Allein in diesem Jahr habe es bereits über 1.000 Anfragen für den Einbau einer Photovoltaikanlage in ein Eigenheim gegeben – damit hat sich, so Wien Energie, die Nachfrage gegenüber den letzten Jahren vervielfacht. „Wir prüfen aktuell, ob wir in diesem Jahr überhaupt noch weitere Anfragen aufnehmen können“, hieß es weiter.

Die große Nachfrage an Sonnenstrom bestätigt auch Johann Pfarrwaller von der Sparte Elektrohandel der Wiener Wirtschaftskammer. Er betonte, dass es sich um ein Wachstum von 300 bis 500 Prozent handeln würde.

Probleme bei Lieferketten

Die CoV-Pandemie und der Krieg in der Ukraine führen zu globalen Problemen bei Lieferketten – das betrifft Nahrungsmittel, Elektronik-Artikel aber auch Photovoltaik-Module. Es komme sowohl beim Material zu Engpässen aber es fehle auch an Monteurinnen und Monteuren, sowie Technikerinnen und Technikern. Das ist der Grund für längere Wartezeiten: „Man muss sicher mit sechs bis 12 Monaten rechnen“, so Pfarrwaller.

Fotovoltaikanlage
ORF
Durch die CoV-Pandemie und den Krieg in der Ukraine kommt es zum Engpass von Photovoltaik-Modulen

Und auch bei Wien Energie bestätigte man, dass es derzeit für einzelne Elektronikkomponenten am Weltmarkt Lieferschwierigkeiten gebe – man sei derzeit aber noch nicht betroffen, da man sich rechtzeitig entsprechende Kontingente gesichert habe. Wenn die Lage aber weiter so angespannt bleibt, werde es auch in Wien beim geplanten Photovoltaikausbau zu Verzögerungen kommen. Derzeit betreibt Wien Energie mehr als 320 größere Photovoltaikanlagen in der Stadt und liefert damit für etwa 44.000 Haushalte Sonnenstrom.

Privatpersonen auf der Warteliste

Das Problem sei auch im Büro von SPÖ-Umweltstadtrat Jürgen Czernohorsky bekannt. Eher kleinere Photovoltaikanlagen würden bei anhaltenden Lieferschwierigkeiten erschwert umzusetzen sein, weil sich die Firmen vorrangig auf größere Anlagen konzentrieren. Die Entwicklung würde genau beobachtet werden.

„In Gesprächen mit Branchenvertreterinnen und -vertretern werden Lieferprobleme immer stärker ins Treffen geführt. Da sich die meisten PV-Firmen vorrangig auf größere Anlagen konzentrieren, werden bei anhaltenden Lieferschwierigkeiten eher kleinere Anlagen unter erschwerten Bedingungen umzusetzen sein“, hieß es aus dem Büro des Stadtrats. Erst vor kurzem wurde von der Stadt eine neue Photovoltaik-Flugdachförderung präsentiert – mehr dazu in –Neue Photovoltaik-Förderung für Flugdächer.