Ein Radabstellplatz in Wien
ORF.at/Matthias Lang
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Verkehr

Neue StVO: Radlobby erwartet keine Probleme

Die Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) soll Verbesserungen für alle bringen, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Unter anderem soll mit dem Rad das Rechtsabbiegen bei Rot erlaubt sein. Die Wiener Radlobby erwartet keine Komplikationen.

Für die Radlobby bringt die geplante StVO-Novelle drei Meilensteine. Neben dem künftig erlaubten Rechtsabbiegen bei Rot sind das ein gesetzlicher Überholabstand von mindestens 1,5 Metern und das Öffnen von Einbahnen für Radfahrerinnen und -fahrer. Laut einer aktuellen Analyse der Radlobby sind in Wien bereits 47 Prozent der Einbahnen mit dem Rad auch in die Gegenrichtung befahrbar. Die Stadt Wien hatte angekündigt, bis 2030 90 Prozent zu erreichen.

Radlobby-Sprecher Roland Romano erklärt, warum die Interessensvertretung keine Probleme zwischen Rad- und Autofahrenden erwartet: „Wir haben etwas gesehen bei Tempo 30: Das hat sich gezeigt, wenn das Stadtgebiet, das Gemeindegebiet generell Tempo 30 ist, dann wird das besser angenommen und eingehalten, weil das quasi der Standard ist.“ Einen ähnlichen Effekt erwartet Romano nun bei den Einbahnen: „Man hat quasi in Einbahnen auch mit Gegenverkehr zu rechnen.“

Neue Regeln für RadlerInnen

Gegen die Einbahn fahren, abbiegen bei Rot: Wiens RadlerInnen bekommen mehr Freiheiten durch die Novelle zum Straßenverkehrsgesetz. Und es gibt weitgehend Zustimmung in der Stadt.

Rund 340.000 Radler mehrmals die Woche

Kritisch sieht die geplanten neuen Regeln hingegen der ÖAMTC, etwa das Rechtsabbiegen bei Rot: „Das Rechtsabbiegen bei Rot ist ein großes Thema, weil das eben an Kreuzungen passiert. Und gerade bei Kreuzungen passieren die Hälfte aller Unfälle mit Radfahrbeteiligungen“, meint ÖAMTC- Verkehrsjurist Matthias Wolf.

Bis Juni können Stellungnahmen abgegeben werden, dann geht der Gesetzesentwurf ins Parlament – mehr dazu in Vorrang für Radfahrer und Fußgänger (news.ORF.at). Laut Verkehrsclub Österreich radeln in Wien rund 800.000 Menschen, davon rund 340.000 mehrmals die Woche.