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Verkehr

„Klimaboulevard“ Thaliastraße wächst

Nach der Umgestaltung der Thaliastraße vom Gürtel bis zur Feßtgasse starten nun die Arbeiten für den zweiten Teil des „Klimaboulevards“. Auf über einem Kilometer sollen 88 Bäume, 16 Nebelstelen, Wasserspiele und Verbesserungen für den Radverkehr kommen.

Konkret handelt es sich um den Abschnitt zwischen Feßtgasse bis zur Huttengasse. Wie schon in der ersten Umbauphase wird die Einkaufsstraße begrünt und gekühlt, es werden Sitzmöglichkeiten geschaffen und die Gehsteige auf bis zu sechs Meter verbreitert.

Durch die Pflanzung von 88 weiteren Bäumen und Staudenbeeten, die Installation von Wasserspielen und die Entsiegelung soll das Mikroklima im stark verbauten Gebiet deutlich verbessert werden. Zugleich werden die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität durch Straßenbaumaßnahmen und zusätzliche Beleuchtung erhöht.

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Visualisierung der Pfenninggeldgasse
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Visualisierung der Grubergasse

Bauarbeiten bis Ende des Jahres

Die Bauarbeiten auf der Thaliastraße finden im Zeitraum von Mai bis November dieses Jahres statt – in den Seitengassen bis Ende Dezember 2022. Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ) leiteten am Dienstag mit einem Spatenstich die zweite Etappe ein, die auch einige Nebenstraßen der Thaliastraße umfasst.

„Klimamaßnahmen sind in erster Linie auch soziale Maßnahmen“, so Simma in einer Aussendung. Für Bezirksvorsteher Prokop ist die Umgestaltung der Thaliastraße ein „Meilenstein“ für die Weiterentwicklung des Bezirks und fußt auf einem breiten Bürgerinnenbeteiligungsverfahren. „So konnten wir die Wünsche und Bedürfnisse der Ottakringerinnen in die Planung einbeziehen.“

Niveauannäherung soll starre Trennung aufheben

Im vergangenen Jahr wurden bereits im Abschnitt zwischen Lerchenfelder Gürtel und Feßtgasse über 90 Bäume, 139 Sitzmöglichkeiten und bis zu sechs Meter breite Gehsteige angelegt. Der gesamte Querschnitt der Thaliastraße wird auch in der zweiten Etappe analog zum ersten Bauabschnitt gestaltet. Die starre Trennung von Fahrbahn und Gehbereichen wird durch eine Niveauannäherung aufgebrochen. Zukünftig trennt ein drei bis fünf Zentimeter hoher Randstein die Fahrbahn von den Gehwegen beziehungsweise Parkstreifen.

„Klimaboulevard“ Thaliastraße wächst

Nach der Umgestaltung der Thaliastraße vom Gürtel bis zur Feßtgasse starten nun die Arbeiten für den zweiten Teil des „Klimaboulevards“. Auf über einem Kilometer sollen 88 Bäume, 16 Nebelstelen, Wasserspiele und Verbesserungen für den Radverkehr kommen.

Die Gehsteige selbst werden überwiegend bis zu den bestehenden Straßenbahngleisen vorgezogen. Dadurch ergibt sich eine Gehsteigbreite von etwa sechs Metern und „viel Raum für neue Aufenthaltsflächen und Mikrofreiräume“, wie es in einer Aussendung heißt.

Das bei den Wasserelementen anfallende Wasser wird in große unterirdische Versickerungskörper eingeleitet. Dadurch wird das Kanalsystem entlastet und die Bäume erhalten eine zusätzliche Bewässerung. Neue Sitzmöbel sollen zum Verweilen im konsumfreien Raum einladen, eine helle Betonsteinpflasterung in drei unterschiedlichen Farbschattierungen in den Mikrofreiräumen das Versickern von Regenwasser ermöglichen.

Besser erreichbar mit dem Rad

Um die Erreichbarkeit der Thaliastraße für Radfahrerinnen insbesondere von der parallel verlaufenden fahrradfreundlichen Hasnerstraße zu verbessern, werden alle an die Thaliastraße angrenzenden Seitengassen für das Radfahren gegen die Einbahn geöffnet. Nur in der Wichtelgasse ist das aufgrund des Straßenquerschnitts nicht möglich.

Der Gleisbandseitenstreifen in der Thaliastraße wird, wie schon im ersten Bauabschnitt ausgeführt, etwas verbreitert und Fugenfrei. Dadurch soll sich der Fahrkomfort verbessern. Zudem gibt es mehr Radabstellanlagen. Zusätzlich wird die Verkehrssicherheit durch Fahrbahnanhebungen in sämtlichen Quergassen an den Einmündungen zur Thaliastraße ohne Ampelanlagen erhöht.

Aufwertung von Seitengassen

Die Grubergasse, eine Sackgasse, wird im Zuge des Projekts ebenfalls neugestaltet. Die Volksschule Grubergasse erhält einen Vorplatz mit neuen Baumpflanzungen, Spielflächen, Bügeln für Fahrräder und Scooter sowie Sitzbänke und ein Wasserspiel. Die Fahrbahn wird zur Geschwindigkeitsreduktion geschwungen geführt.

Die neuen Aufenthaltsflächen ermöglichen Schanigärten für die beiden Ecklokale zur Thaliastraße. Mit vergrößerten Baumscheiben für die bestehenden Bäume, zwei neuen Bäumen, Sitzbänken und einem Wasserspiel wird die Aufenthaltsqualität in der Weinheimergasse, die im Zuge der Umgestaltung zur Sackgasse wird, aufgewertet.

Mehr Komfort für „Öffi“-Fahrgäste

Auch die „Öffi“-Haltestellen der Straßenbahnlinie 46 wurden neu gestaltet. An den neuen Randhaltestellen steigen die Fahrgäste direkt vom Gehsteig ein und aus und müssen nicht mehr die Fahrbahn überqueren. Im Bereich der U3-Station Ottakring wird die Straßenbahnhaltestelle für kürzere Wege zum Umsteigen in die U3 und die S45 verlegt.

ÖVP kritisiert Wegfall von Parkplätzen

Die Wiener ÖVP forderte am Mittwoch, Lehren aus dem Umbau des ersten Abschnitts zu ziehen. Kritik kam vor allem daran daran, dass die angekündigte Bürgerbeteiligung abgesagt worden sei und Parkplatze weggefallen sind. „Der Umbau des ersten Abschnitts hat Hunderte Anrainerinnen und Anrainer vor enorme Probleme gestellt, da ihnen im ohnehin dicht verparkten Gebiet 150 von 250 Parkplätzen weggenommen wurden. Das sorgt seither abends für deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen und damit verbundene Emissionen sowie verlorene Zeit durch lange Parkplatzsuchen im Grätzl", schreibt ÖVP-Obmann Stefan Trittner in einer Aussendung.