Wohnungen werden gebaut.
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Wirtschaft

Bauträger erwarten sinkende Mieten

Die Mieten auf dem privaten Wohnungsmarkt werden sinken. Davon geht zumindest der Sprecher der Wiener Bauträger in der Wirtschaftskammer, Hans Jörg Ulreich, aus. Bei Eigentumswohnungen gehen die Preise nicht nach unten.

„Die Mietpreise sinken jetzt schon und sie werden auch noch weiter sinken“, sagte Ulreich im „Wien heute“-Interview. Dabei gehe es aber nur um jene Wohnungen, die neu angemietet werden. „Denn erstmals seit 30 Jahren haben wir in Wien genug Wohnungen. Es werden fast nur Mietwohnungen gebaut, es gibt mehr Angebot als Nachfrage. Und immer, wenn das passiert, sinken die Preise.“

Ulreich geht davon aus, dass im nächsten halben Jahr bis zu einem Jahr die Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt deutlich günstiger werden. Für die Bestandswohnungen hingeben gab es erst vor kurzem eine Indexanpassung. Die Richtwertmieten wurden Anfang April sogar um sechs Prozent angepasst – mehr dazu in news.ORF.at

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Die Nachfrage bei Eigentumswohnungen ist derzeit hoch

Hohe Preise im Eigentumssektor

Anders ist die Situation bei den Eigentumswohnungen. Dort treibt die hohe Nachfrage die Kosten in die Höhe. In Simmering kommt der Quadratmeterpreis bei Bestandswohnungen auf 3.400 Euro, vor zehn Jahren lag der Wert noch bei 1.900 Euro (ein Anstieg von 83 Prozent). Den höchsten Zuwachs bei Neuwohnungen gibt es in der Josefstadt. Innerhalb von zehn Jahren hat sich der Preis von 4.200 auf 9.600 Euro pro Quadratmeter mehr als verdoppelt.

„Wir fangen an bei den teuren Grundstückspreisen, das geht über erhöhte Baukosten, die extrem angestiegen sind. Es sind auch die Betriebskosten, Wasser, Strom, Heizen teurer geworden. Es ist leider ein Rundumpackage“, erklärte Sonja Kaspar von Otto Immobilien, die auch die Quadratmeterpreise erhoben haben.

Hans-Jörg Ulreich zu Eigentumswohnungen

Für die meisten Menschen in der Stadt sind die Preise wohl utopisch. Das Problem, es fehlt an Eigenkapital. Ab Juli muss man 20 Prozent des Kaufpreises selbst beitragen. Auf bessere Zeiten zu warten, sei aber auch nicht sinnvoll, meint Michael Klien vom WIFO: „Trotz aller Turbulenzen mit Ukrainekrise und Corona erwarten wir eigentlich keine Preiskorrektur, das heißt, Abwarten ist auch keine sinnvolle Strategie.“