Eine Löwein zwischen Bäumen in ihrer Anlage im Tiergarten Schönbrunn
Tiergarten Schönbrunn/Anton Posch
Tiergarten Schönbrunn/Anton Posch
Panorama

Wiener Zoos leiden unter Energiekosten

Die beiden Wiener Zoos – der Tiergarten Schönbrunn und der Aqua Terra Zoo im Haus des Meeres – leiden unter den hohen Energiekosten. Die Kosten im Haus des Meeres haben sich fast verdreifacht, im Tiergarten Schönbrunn zahlt man etwa das Doppelte.

1.000 Euro täglich müsse das Haus des Meeres an Energiekosten zahlen, sagte Direktor Michael Mitic im Radio-Wien-Interview. Die Hauptenergiefresser sind die Aquarien und die subtropisch beheizten Zonen, wie zunächst die „Krone“ berichtete. „Die Klimatisierung des Hauses und der Tierbereiche, das sind die größten Kostenfaktoren.“

Photovoltaikanlage nicht ausreichend

Akut gegenzusteuern sei nicht möglich, erklärte Mitic. „Wir versuchen ohnehin schon seit Jahren, dass wir große Stromverbraucher durch energieeffizientere Dinge ersetzen.“ So wurden etwa kleine Kühlaggregate durch ein großes ersetzt. Auf dem Dach gibt es eine Photovoltaikanlage. „Wir können in etwa den Stromverbrauch des Zubaus abdecken, aber die großen Kühlaggregate sind damit nicht abzudecken.“

Die montierten Photovoltaik-Module auf dem Dach des Haus des Meeres
Wien Energie/Johannes Zinner
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses des Meeres hilft zwar, deckt aber nur den Verbrauch des Zubaus ab

Bisher habe das Haus des Meeres einen günstigen Stromtarif gehabt. Dieser sei Anfang Jänner ausgelaufen, dadurch schlage sich der Preisanstieg so extrem nieder. Das Haus des Meeres ist immer wieder finanziell in Problemen. So war erst vor Kurzem bekanntgeworden, dass das Tropenhaus saniert werden muss – was zu Kosten von 750.000 Euro führen wird. Der Aqua Terra Zoo ist im Privatbesitz und erhält keine öffentlichen Gelder.

Schönbrunn betreibt 50 Tierhäuser

Das ist zwar im Tiergarten Schönbrunn anders, dort spürt man die steigenden Preise aber auch. „Die Energiekosten sind auch bei uns im Zoo massiv angestiegen. Grob kann gesagt werden, die Stromkosten haben sich verdoppelt“, heißt es in einer schriftlichen Antwort aus der Presseabteilung. Es gebe 50 Tierhäuser, die Strom benötigen. Auch hier sei der höchste Bedarf im Aquarienbereich und überall dort, wo Wasser aufbereitet werden muss.

Im Sommer kommt auch das Pinguinhaus dazu, wo die Temperatur niedrig bleiben muss. „In diesen Bereichen Strom zu sparen ist für uns schwierig. Wir achten daher darauf, energieeffiziente Geräte zu verwenden, um möglichst keine Energie zu verschwenden.“ Sowohl im Haus des Meeres als auch im Tiergarten Schönbrunn hofft man nun auf die verstärkte Unterstützung der Besucherinnen und Besucher.