Der Vorstand der STRABAG
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Haselsteiner-Sohn wird STRABAG-Vorstandschef

Klemens Haselsteiner wird Vorstandschef beim börsennotierten Bauriesen STRABAG. Der drittälteste Sohn des Konzern-Architekten Hans-Peter Haselsteiner folgt per 1. Jänner 2023 Thomas Birtel nach, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit.

Birtel scheide aufgrund des Erreichens der festgelegten Altersgrenze aus dem Konzernvorstand aus, hieß es nach einem entsprechenden Aufsichtsratsbeschluss. Klemens Haselsteiner (41) ist seit 2020 Mitglied des STRABAG-Vorstands. Dort zeichnet er sich für die Themen Digitalisieriung, Unternehmensentwicklung und Innovation verantwortlich. Schon vorher war er im Unternehmen tätig, unter anderem auch in Russland.

Seit 2011 im Konzern

Die Familie Haselsteiner hält rund 28 Prozent der Anteile an dem Konzern, den Hans-Peter Haselsteiner von der ILBAU (Baumeister Lerchbaumer – Isola) mit Sitz im Oberkärntner Spittal an Drau aus aufgebaut und an die Börse geführt hat. Klemens Haselsteiner gilt Beobachtern zufolge als besonders ehrgeiziger und durchsetzungsstarker Spross des Firmengründers.

Seine Karriere startete Haselsteiner junior nach einem betriebswirtschaftliches Bachelor-Studium an der DePaul University, Chicago. Nach Absolvierung des Zivildiensts und Berufserfahrung bei einem russischen Industriekonzern trat er 2011 in den Strabag-Konzern in Russland ein und war dort etwa mit dem zentralen Controlling betraut.

Ab 2015 war er bei der deutschen Strabag-Konzerngesellschaft Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart, tätig. Dort war er zunächst kaufmännischer Bereichsleiter für den Schlüsselfertigbau, ab 2018 als kaufmännischer Direktionsleiter. Im Jänner 2020 kam er in den Strabag-Vorstand.

Russische Stimme im Aufsichtsrat abberufen

Österreichs größter Baukonzern hat erst am Donnerstag ein Zeichen im Krieg Russlands gegen die Ukraine gesetzt und den russischen Einfluss aus seinem Aufsichtsrat entfernt. Das von der Großaktionärin Rasperia entsandte Mitglied Thomas Bull wurde auf der außerordentlichen Hauptversammlung aus dem Gremium abberufen, wie das Unternehmen schon zuvor am Donnerstag bekanntgegeben hatte.

Rasperia ist dem Oligarchen Oleg Deripaska zuzuordnen, der von westlichen Ländern sanktioniert wird. Die Einhaltung der EU-Sanktionen gegen Deripaska durch die STRABAG sei damit sichergestellt. Die Abberufung Bulls sei mit der erforderlichen Mehrheit beschlossen worden.

Weitere Veränderungen

Indes gibt es auch im Vorstand weitere Änderungen. Peter Krammer stand für eine Verlängerung seines Vorstandsmandats nicht zur Verfügung, er verlässt zum Jahresende den Konzern. Mit 1. Jänner 2023 wird Jörg Rösler (58) neu in den Konzernvorstand bestellt. Er saß bisher im Vorstand der STRABAG in Köln.

Er werde das Segment Nord und West von Alfred Watzl übernehmen, der in das Segment Süd und Ost wechselt, in das der drittgrößte Markt, Polen, umgegliedert wird, informierte das Unternehmen auch über Umstrukturierungen. Das Segment International und Sondersparten wird weiterhin von Siegfried Wanker geleitet. Christian Harder wurde als Finanzvorstand verlängert.