Otto-Wagner-Kirche wird der 21. Standort des Wien Museums
Lisa Rastl
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Kultur

Otto Wagner Kirche wird zum Museum

Die von Otto Wagner gestaltete Kirche am Steinhof wird der 21. Standort des Wien Museums. Ab sofort kann sie künftig jedes Wochenende besucht werden. Der Bau zählt zu den Schlüsselwerken der Wiener Moderne.

Die Otto Wagner Kirche wird immer samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr und sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr zu besichtigen sein. Über die Vermittlungsabteilung des Museums können auch private Führungen gebucht werden.

Neben den Pavillons in Hietzing und am Karlsplatz ist die Kirche das dritte Otto Wagner-Architekturhighlight. Zu den künstlerischen Highlights zählen die Glasmosaikfenster von Koloman Moser. Im Moment ist der Zugang nur über die Feuerwache am Steinhof und die Steinhofgründe möglich. Mindestens bis Herbst wird der eingeschränkte Zugang noch bestehen bleiben.

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Otto-Wagner-Kirche wird der 21. Standort des Wien Museums
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Der Bau zeichnet sich durch einen weiträumigen und hellen Kirchenraum aus
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Die Kirche am Steinhof wurde von Otto Wagner und seinem Atelier entworfen und von 1904 bis 1907 gebaut

Erste moderne Kirche Europas

Die Kirche am Steinhof zählt zu den bekanntesten Bauten Wiens und gilt als ein Schlüsselwerk der Architektur des 20. Jahrhunderts. Sie ist die erste moderne Kirche Europas und steht am höchsten Punkt der ehemaligen „Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Geisteskranke“. Die Verkleidung mit Marmorplatten stand für eine sparsame und zugleich hygienische Architektur. Wagner orientierte sich für den Bau an der europäischen Architekturgeschichte von Byzanz über das Barock bis zum Klassizismus.

Die Formensprache selbst hat keine historischen Vorbilder und das Ornament ist ausschließlich modern. Die Kirche geht auf einen Wettbewerb zurück, den Otto Wagner 1902 für sich entschied. Die Pavillons und Nebengebäude des Krankenhauses entwarf Carlo von Boog, dessen Lageplan aber auf Anregung Wagners nachträglich überarbeitet wurde. So wurde die Kirche zur Dominante der Anlage und auch in der Wiener Landschaft sichtbar.