Fußgänger in Wien
ORF.at/Dominique Hammer
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Bezirke wollen Gehsteige verbreitern

Mehr als ein Drittel aller Wege in Wien wird zu Fuß erledigt. Drei Wiener Bezirke beginnen heuer damit, Fußgängerinnen und Fußgängern das Gehen leichter zu machen, etwa indem Gehsteige verbreitert werden.

Neubau, Josefstadt und Ottakring erstellten Masterpläne zum Zu-Fuß-Gehen. Noch heuer wollen die Bezirke damit beginnen, erste Maßnahmen zu realisieren: Unter anderem sollen Gehsteige verbreitert, Fußgängerzonen eingerichtet und Schulwege sicherer gemacht werden. Insgesamt soll der Aufenthalt im öffentlichen Raum verbessert werden.

Die Pläne zeigen, welche Straßenzüge für das Zu-Fuß-Gehen besonders relevant sind. Detaillierte Karten weisen Potenziale für Verbesserungen auf, etwa bei zu schmalen Gehsteigen, fehlenden Zebrastreifen und fehlendem Grün. Jedes Jahr soll künftig mit konkreten Baumaßnahmen das Fußwegenetz verbessert werden. Bereits im Jahr 2022 werden die ersten Projekte umgesetzt. Favoriten, Meidling und Rudolfsheim-Fünfhaus wollen ihre „Masterpläne“ Gehen noch in diesem Jahr fertigstellen.

Umbauten, schattige Plätze, Warnschilder

In Neubau sollen laut Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) Bernardgasse, Burggasse, Zieglergasse, Bandgasse und Lerchenfelder Straße schon heuer umgebaut werden. Einzelne Abschnitte der Straßen sollen zu Fußgängerzonen oder Wohnstraßen umgewandelt werden. Außerdem soll eine Kampagne zu „grüner Citylogistik“ das immer häufigere Parken von Lieferwagen auf Gehsteigen beenden.

Rendering Thaliastraße
DnD Landschaftsarchitektur
Bäume sollen in der Thaliastraße Schatten spenden

In der Josefstadt soll vor dem Bildungsgrätzl Pfeilgasse aus einem asphaltierten Parkplatz ein begrünter Freiraum zum Lernen und Spielen werden. Sitzgelegenheiten, Wasserspiel und zahlreiche Bäume sollen Abkühlung schaffen und Schatten spenden. Auch der Radverkehr soll künftig ohne Konflikte an Schulen vorbeigeführt werden. "Weiters werden wir die Krotenthallergasse und die Schönborngasse begrünen“, kündigte Bezirksvorsteher Martin Fabisch (Grüne) an.

Nach Ottakringer, Neulerchenfelder und Thaliastraße soll in Ottakring vor der Volksschule Grubergasse ein autofreier Schulvorplatz entstehen. Die Schulwege im Bezirk werden laut Bezirksvorsteher Franz Prokop systematisch sicherer gemacht – etwa durch bessere Sichtbeziehungen im Kreuzungsbereich und reflektierende Warnschilder.

Stadt unterstützt Bezirke

Die „Masterpläne Gehen“ ermöglichen es den Bezirken, im Rahmen von „klimaaktiv mobil“ Geld vom Klimaministerium für die Errichtung von Fußgängerzonen, Wohnstraßen, breiten, gepflasterten Gehsteigen und anderen Maßnahmen zur Verbesserung des Zu-Fuß-Gehens zu erhalten. Die MA 18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung) und die MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau) sowie die Mobilitätsagentur Wien unterstützen die Bezirke beim Erstellen von Masterplänen und bei der Fördereinreichung.

Die „Masterpläne Gehen“ würden Maßnahmen wie Begrünungen, das Pflanzen von Bäumen und das Installieren von Trinkbrunnen auf sinnvolle Weise ergänzen und "dazu beitragen, die Stadt den Menschen sozusagen wieder zurückzugeben“, sagte Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).