Auswertungen von Alles gurgelt-Tests in Lifebrain Labor
APA/Hans Punz
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Coronavirus

Neue Varianten: „Dominanz dauert Monate“

Die in Südafrika dominanten CoV-Varianten BA.4 und BA.5 sind auch in Wien schon in geringem Ausmaß festgestellt worden. Noch sind sie für das Infektionsgeschehen in der Stadt nicht relevant. Bis sie sich als dominant durchsetzen, könnte es noch Monate dauern.

Laut den letzten Zahlen aus der Vorwoche sind in Wien 66 Fälle der neuen Variante BA.4 und 14 Fälle der Variante BA.5 nachgewiesen worden. Bis sie sich durchsetzen, vorausgesetzt es kommt keine neue Variante, wird es aber noch dauern. „Es ist nicht so wie bei Omikron, dass innerhalb von einem Monat die neue Variante komplett dominant ist, sondern es wird sich wahrscheinlich über mehrere Monate ziehen“, sagt Simulationsforscher Martin Bicher von der TU Wien

„Es wird nicht weiter runtergehen“

Aber unabhängig von den neuen Varianten: Die CoV-Neuinfektionen dürften in Österreich bis in den Sommer auf dem aktuellen Stand bleiben. Das ist sehr hoch im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Es ist „nicht davon auszugehen, dass die Infektionszahlen auf die Niveaus der Sommer 2020 oder 2021 sinken werden“, so Bicher. „Es wird nicht weiter runtergehen, zumindest nicht massiv. Wir werden mittel- oder langfristig eher wieder einen Aufschwung sehen“.

Den derzeit dämpfend wirkenden saisonalen Effekten stehe die fortschreitende Abnahme des erworbenen Immunschutzes vor Neu- oder Wiederinfektion entgegen. Darüber hinaus haben die Lockerungen vom 16. April mittlerweile vollständig ihre Wirkung entfaltet, so der Forscher zum stockenden Abwärtstrend bei den Neuinfektionen.

Und spätestens im Herbst ist laut Bicher dann jedenfalls wieder mit einer Welle zu rechnen. Wann genau sie kommt und wie heftig sie ausfallen wird, sei derzeit aber noch unklar.