Verhüllter Ringturm von Künstlerin Dóra Maurer
Hertha Hurnaus/ Dóra Maurer
Hertha Hurnaus/ Dóra Maurer
Chronik

Verhüllter Ringturm als Hoffnungssymbol

Nach zwei Jahren Pause verwandelt sich der Ringturm diesen Sommer wieder in ein verhülltes Kunstwerk. Heuer soll es ein Zeichen für Hoffnung und Zusammenhalt setzen. Der verhüllte Ringturm wird im Juli offiziell präsentiert, kann aber schon jetzt besichtigt werden.

In diesem Jahr trägt das 4.000 Quadratmeter große Kunstwerk den Titel „Miteinander“. Laut der Künstlerin Dora Maurer verweisen die unterschiedlichen Farben des Werkes auf die Vielstimmigkeit Mitteleuropas. Es soll ein „Symbolträger des grenzüberschreitenden Dialogs sein und den visuellen Stimulus am sommerlichen Donaukanal darstellen“. Die bunte Komposition dynamisiere auch die geradlinige Architektur des Ringturms, so Maurer.

Aufgrund der Pandemie und des Ukraine-Krieges soll das Kunstwerk auch ein Zeichen für die Wichtigkeit von Zusammenhalt und Miteinander setzen. Es besteht aus insgesamt 30 bedruckten Netzbahnen mit rund drei Meter Breite und bis zu 63 Meter Länge. Die offizielle Eröffnung der Ringturmverhüllung ist für Anfang Juli angedacht. Auch Künstlerin Maurer wird bei der Feierlichkeit dabei sein.

Verhüllung seit 16 Jahren

Am 14. Juni 1955 wurde der Ringturm als Österreichs erstes Bürohochhaus eröffnet. Das Gebäude ist Sitz der Wiener Städtischen – Vienna Insurance Group. Vor 16 Jahren entstand die Idee des Leuchtturmprojekts und der jährlichen Verhüllung. Unter den Künstlern waren bisher Österreicher wie Arnulf Rainer und Gottfried Helnwein sowie viele osteuropäische Künstler. Pandemiebedingt fand die letzte Verhüllung im Jahr 2019 statt.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Verhüllter Ringturm von Künstlerin Dóra Maurer
Hertha Hurnaus/ Dóra Maurer
Maler Gottfried Helnwein, 2018,  anlässlich seiner Ringturm-Verhüllung in Wien.
APA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER
Wien, Ringturm, verhüllter Ringturm; Das Werk Verbundenheit, der slowakischen Künstlerin Dorota Sadovská; Donaukanal;
Robert Newald
Ringturm-Verhüllung 2012.
AFP/ALEXANDER KLEIN
Wien, Ringturm, verhüllter Ringturm; Sommerfreuden von Tanja Deman, Kroatien; Nachtaufnahme;
Robert Newald
Der verhüllte Ringturm 2015, in Wien.
APA/Helmut Fohringer
Mit einem sehenswerten Feuerwerk (Blick auf das Wiener Rathaus und Ringturm) wurde in Wien in der Nacht auf Donnerstag, 31. Dezember 2008, das alte Jahr verabschiedet
APA/Herbert P. Oczeret
Ringturm mit Badenden
Votava

Bisherige Ringturm-Verhüllungen

  • 2019 Daniela Kostova: „Zukunftsträume“, Bulgarien
  • 2018 Gottfried Helnwein: „I saw this“, Österreich
  • 2017 Mihael Milunovic: „Weitblick“, Serbien
  • 2016 Ivan Exner: „Sorgenfrei“, Tschechien
  • 2015 Tanja Deman: „Sommerfreuden“, Kroatien
  • 2014 Arnulf Rainer: „Schleier der Agnes“, Österreich
  • 2013 Dorota Sadovska: „Verbundenheit“, Slowakei
  • 2012 Laszlo Feher: „Gesellschaft“, Ungarn
  • 2011 Xenia Hausner: „Familiensinn“, Österreich
  • 2008 Hubert Schmalix: „Turm in Blüte“, Österreich
  • 2007 Robert Hammerstiel: „Turm des Lebens", Österreich
  • 2006 Christian Ludwig Attersee: „Don Giovanni“, Österreich

Inspiration aus USA

Der Name „Ringturm“ wurde im Zuge eines Wettbewerbs gefunden. Norbert Liebermann, der damalige Generaldirektor der Wiener Städtischen, entschloss sich 1952 dazu, einen neuen Hauptsitz errichten zu lassen. Liebermann war während der Zeit des Nationalsozialismus in die USA emigriert und hatte dort die Zweckmäßigkeit moderner Bürohochhäuser kennengelernt. Somit war klar, dass der neue Standort ein Hochhaus sein wird.

Geplant waren ursprünglich zwei Bürotürme, also ein Hochhaus auf jeder Seite des Schottenrings. Es blieb aber bei einem Ringturm, dessen Eröffnung ungefähr einen Monat nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages stattfand. Er sei somit ein starkes Symbol für den Wiederaufbau des Landes, so Günter Geyer, Vorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.